Die japanischen Exporte sind im Mai dank der Schwäche des Yen kräftig gestiegen. Günstige Ausfuhrpreise haben die Nachfrage nach Autos in den USA und nach Maschinen zur Chipherstellung in China angekurbelt. Nach Angaben des Finanzministeriums (MOF) vom Mittwoch stiegen die Exporte im Jahresvergleich um 13,5 Prozent und damit stärker als von Analysten mit 13,0 Prozent erwartet. Im April hatte das Plus noch bei 8,3 Prozent gelegen.

Aufgeschlüsselt nach Bestimmungsländern stiegen die Exporte nach China im Mai um 17,8 Prozent, getrieben von der Nachfrage nach Chipfertigungsmaschinen. Die Ausfuhren in die USA legten aufgrund der Automobilexporte um 23,9 Prozent zu. Dagegen gingen die Lieferungen in die Europäische Union um 10,1 Prozent zurück.

Die Importe stiegen nach einem Plus von 8,3 Prozent im Vormonat um 9,5 Prozent und damit weniger stark als mit 10,4 Prozent erwartet. Daraus ergab sich ein Handelsbilanzdefizit von 1,22 Billionen Yen, das leicht unter der Expertenschätzung von 1,31 Billionen Yen lag.

Mengenmässig hatten die Exporte jedoch mit der nachlassenden globalen Nachfrage zu kämpfen. Das Exportvolumen sank im Mai im Jahresvergleich um 0,9 Prozent. Die schwächere Nachfrage könnte die Hoffnungen der Entscheidungsträger in Tokio dämpfen, dass die Exporte den schwachen Binnenkonsum ausgleichen können.

Die Handelsdaten folgten auf die jüngste Reuters Tankan-Umfrage, die einen Rückgang des Vertrauens der grossen Industrieunternehmen im Juni zeigte. Die Zahlen unterstreichen die ungleichmässige Erholung der japanischen Wirtschaft.

(Reuters)