Zu Unrecht, wie das Chief Investment Office des UBS Wealth Management schreibt. Denn anders als Gold findet Silber auch in der Industrie Verwendung. Dadurch profitiert das Edelmetall zwar auch von steigenden Inflationserwartungen, dem schwächeren Dollar und den noch immer tiefen Realzinsen - aber eben nicht nur.
Auch das synchrone Weltwirtschaftswachstum spricht für Silber, so ergänzt man bei der Schweizer Grossbank. Geschätzte 50 bis 60 Prozent der weltweiten Silbernachfrage stammt aus der Industrie.
Der Zeitpunkt für einen Einstieg beim "Gold des kleinen Mannes" scheint geradezu optimal. Am Gold-Silber-Verhältnis gemessen ist Silber so günstig zu haben wie selten zuvor. Mit einem Stand von 80 liegt das Verhältnis nahe beim 20-Jahres-Hoch von 84 aus dem Jahr 2008.
Das eine tun und das andere nicht seinlassen
Einziger Nachteil: Der Preis für Silber unterliegt deutlich stärkeren Schwankungen. Erhebungen des Chief Investment Office des UBS Wealth Management zufolge unterliegt der Goldpreis nur halb so starken Schwankungen.
Gold-Silber-Verhältnis über die letzten 20 Jahre (Quelle: Bloomberg, UBS)
Die Schweizer Grossbank empfiehlt deshalb, Silber mit Gold abzusichern. Ihres Erachtens sollten Anleger auf einen Edelmetallkorb, zu 60 Prozent aus Silber und zu 40 Prozent aus Gold bestehend, setzen. Je nachdem wie sich das Wirtschaftsumfeld und die Preise der beiden Edelmetalle entwickeln, kann dieses Verhältnis jederzeit angepasst werden.
Zurückhaltung bei anderen Banken
Anlegern wird geraten, bei nachlassenden geopolitischen Risiken und einer wirtschaftlichen Wachstumsbeschleunigung den Silber-Anteil zu erhöhen. Sollte sich hingegen eine wirtschaftliche Rezession abzeichnen, spräche dies für einen höheren Gold-Anteil.
Mit der Kaufempfehlung für Silber und Gold steht die UBS zumindest in der Schweiz allein auf weiter Flur. Angesichts der restriktiveren Geldpolitik führender Zentralbanken und der dadurch steigenden Zinsen teilen andere Banken die Zuversicht für Edelmetalle nicht.