Der rasante Kursanstieg von ABB in diesem Jahr ist zuletzt etwas ins Stocken geraten. Seit dem 12. Juni ist der Kurs leicht gefallen und hat dabei minim schlechter als der Swiss Market Index (SMI) abgeschnitten. Er entfernte sich dabei etwas vom kürzlich erreichten Allzeithoch von 51,78 Franken. ABB ist mit einem Plus von 37 Prozent die beste Aktie im SMI in diesem Jahr.
Zuletzt kamen nicht mehr ausschliesslich positive Aussagen vonseiten der Analysten. Die Deutsche Bank stuft ABB neu mit «Sell» (zuvor: «Hold») ein. Der zuständige Analyst setzt das Kursziel auf 45 Franken (zuvor: 40 Franken) - und bleibt damit noch unter dem gegenwärtigen Kurs, der am Freitag kurz nach Handelsbeginn bei 50,40 Franken liegt.
Am Donnerstag hat Citi die Anlageempfehlung für ABB auf «Neutral» von «Kaufen» gesenkt. Zudem legte der Analyst das Kursziel auf 51 Franken fest. Das entspricht etwa dem Kurs der letzten Tage. Die langsame Verbesserung der Automatisierung in China habe sich fortgesetzt, aber nicht beschleunigt, so der Citi-Analyst. Das Wachstum von Rechenzentren werde voraussichtlich zweistellig bleiben.
Jefferies setzte das Kursziel für ABB zuvor auf 53 Franken von 44 Franken. Die Einstufung hat der verantwortliche Experte auf «Halten» belassen. ABB profitiere von seiner starken Ausrichtung auf den Bereich der Elektrifizierung, schreibt er. Bis 2025 rechnet er mit einem Umsatzwachstum von sechs Prozent und einem Gewinnwachstum von elf Prozent.
Aufhorchen lässt eine Bemerkung des Jefferies-Analysten die Investoren, die auch auf diesem Niveau einen Kauf der ABB-Aktie erwägen. Nachdem die ABB-Aktie in den vergangenen drei Monaten gut abgeschnitten habe, sei sie «für neue Investoren derzeit nicht attraktiv». Denn sie liege acht Prozent über dem Fünf-Jahres-Durchschnitt des Verhältnisses von Unternehmenswert zu operativem Gewinn. Gut möglich also, dass die ABB-Aktie nach dem klaren Kursanstieg in diesem Jahr eine Pause einlegen könnte.
(cash)
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Am Donnerstag hat Citi die Anlageempfehlung für ABB auf «Neutral» von «Kaufen» gesenkt. Zudem legte der Analyst das Kursziel auf 51 Franken fest. Das entspricht etwa dem Kurs der letzten Tage. Die langsame Verbesserung der Automatisierung in China habe sich fortgesetzt, aber nicht beschleunigt, so der Citi-Analyst. Das Wachstum von Rechenzentren werde voraussichtlich zweistellig bleiben.
Wenn ich solches und ähnliches lese, platzt mir jedes Mal der Kragen. Wie kommen diese Empfehlungen zustande? "ABB von Kaufen auf Neutral". Nur langsame Verbesserung in China, aber nicht beschleunigt. Und wie viele Prozente macht China im gesamt ABB-Geschäft aus? Im Geschäftsjahr 2022 verzeichnete ABB einen Umsatzanstieg von 3 % auf 7,8 Milliarden US-Dollar in China. "And so, what" würde Roger Schawinsky sagen, und Ronal Reagen "Where is the beef". Oft habe ich den Eindruck, dass die Analysten nicht immer seriös arbeiten, so etwa "a la pi mal Handgelenk". Das finde ich schade, Ich kann mir kaum vorstellen, dass diese die Absicht haben Firmen wie die ABB in die Pfanne zu hauen. Ich verfolge diese Aktie seit vielen Jahren und komme zu einem etwas anderen Schluss als dieser "Citi-Analyst". Von ca. Sfr. 100.-- bis weniger als Sfr. 4.-- ist die ABB - Aktie " in den letzten Jahren geschlittert", und jetzt soll, wegen langsamerer Verbesserung der Automatisierung in China die Luft bei ca. 50.-- schon wieder draussen sein. Gewinnmitnahmen lasse ich bei diesen Verhältnissen gelten und das ist auch OK. Aber wegen so einer "Lappalie" eine Abstufung zu empfehlen, die scheinbar einen Kursverlust von fast 3 % mit-verursachte, gestern, scheint mir unseriös und effekthascherisch zu sein.
Sind wir doch einmal zufrieden, dass die ABB-Aktie die 50-er-Limite erreicht hat. Wie viele Jahre dauerte es bis diese Aktie aus dem SFr. 18.-- - 20.--er Band ausbrechen konnte. So einen Technokonzern erfolgreich zu führen ist eine sehr schwere Aufgabe und ich denke, es wurde in den letzten Jahren grossartiges geleistet, Bravo!
"Froh zu s ein bedarf des Wenig und wer froh ist, ist ein König"