Die Islamische Republik drohte am Sonntag erneut mit Vergeltung für einen Israel zugeschriebenen Angriff auf ein Konsulargebäude ihrer Botschaft in Damaskus und erklärte, keine der israelischen Botschaften sei mehr sicher.

Verteidigungsminister Gallant sagte seinem Ministerium zufolge nach einer «operativen Lagebeurteilung» mit führenden Offizieren des Militärs, die Vorbereitungen auf jedwedes Szenario, das sich mit dem Iran ergeben könnte, seien abgeschlossen. «Nach Abschluss der Bewertung betonte Minister Gallant, dass die Verteidigungseinrichtungen ihre Vorbereitungen für Reaktionen im Falle eines Szenarios abgeschlossen hätten, das sich gegenüber dem Iran entwickeln könnte», hiess es in der Erklärung des Ministeriums.

Bei dem Angriff auf das iranische Konsulargebäude in der syrischen Hauptstadt am 1. April waren sieben teils ranghohe Offiziere der Revolutionsgarden, der iranischen Eliteeinheiten, getötet worden. Safawi, der selbst lange Kommandeur der Revolutionsgarden war und als extremer Hardliner gilt, erklärte, dass die Führung in Teheran eine Konfrontation mit Israel als «legitimes und legales Recht» ansehe. Die halbstaatliche Nachrichtenagentur Isna veröffentlichte eine Grafik, die neun verschiedene Typen iranischer Raketen zeigte, die allesamt in der Lage sein sollen, Ziele in Israel zu erreichen.

Israel hat sich nicht zu dem Angriff in Damaskus bekannt. Allerdings hat die israelische Führung ganz allgemein erklärt, sie gehe gegen den Iran vor, der die Hisbollah-Miliz im Libanon und die radikale Palästinenserorganisation Hamas im Gazastreifen unterstützt. Mit diesen beiden, miteinander solidarischen Organisationen liegt Israel seit langem in Konflikt. So griff das israelische Militär erneut Hisbollah-Ziele im Osten des Libanons an. Und Israels Krieg gegen die Hamas im Gazastreifen, der durch deren überraschenden Angriff am 07. Oktober auf Israel ausgelöst wurde, dauert bereits ein halbes Jahr.

Wie Israel sind auch die USA angesichts der Drohungen des Irans in höchster Alarmbereitschaft. Die USA bereiten sich einem Insider zufolge auf eine mögliche Vergeltung des Irans gegen israelische oder amerikanische Einrichtungen vor. Die USA sind der engste Verbündete Israels, die iranische Führung sieht in beiden Staaten erbitterte Feinde. Der Iran führt die sogenannte Achse des Widerstandes an, der unter anderem die Hisbollah-Miliz und die radikale Hamas angehören.

(Reuters)