«Heute stehen wir vor einem umfassenden Kampf mit dem Feind», sagte der Kommandeur der mächtigen Revolutionsgarden, Hossein Salami, am Samstag in Bandar Abbas. In der Hafenstadt am Persischen Golf nahm die iranische Marine mit der «Abu Mahdi» ein neues Kriegsschiff in Betrieb und enthüllte 100 Raketenwerfer. Salami präzisierte zwar nicht, wen er mit dem Feind meinte. Jedoch haben die USA eine Koalition mit 22 Staaten geschmiedet, die die Handelsschifffahrt durch das Rote Meer vor Angriffen der Huthi-Rebellen im Jemen zu schützen. Diese werden nach westlichen Erkenntnissen vom Iran unterstützt und haben sich solidarisch mit der Hamas im Gazastreifen erklärt. Wiederholt haben die Huthi-Rebellen Frachter im Roten Meer angegriffen, die nach ihrer Darstellung in Verbindung mit Israel stehen.

«Wir müssen unsere nationalen Interessen überall verteidigen», sagte Salami. «Es wird für den Feind schädlich sein, in der Nähe und in halber Entfernung entdeckt zu werden. Sie sollten sich von diesem Gebiet fernhalten.» Die iranische Marine habe einen grossen Sprung getan bei ihren Angriffs- und Verteidigungsfähigkeiten, um die Seemächte der Welt herauszufordern, sagte Salami. Iranischen Medienberichten zufolge ist das iranische Kriegsschiff «Albors» Anfang des Monats ins Rote Meer gefahren, um die Schifffahrtsrouten zu sichern.

Das Rote Meer ist über den Golf von Aden an der Küste des Jemens mit dem Arabischen Meer verbunden, einem Randmeer des Indischen Ozeans. Hier verlaufen einige der weltweit wichtigsten Schifffahrtswege nach Afrika und Asien und über den Suez-Kanal am westlichen Ende des Roten Meeres bis ins Mittelmeer. Wegen der wiederholten Angriffe meiden viele Reedereien das Rote Meer und den Suez-Kanal, durch den zwölf Prozent des Welthandels gehen. Stattdessen nehmen die Frachtschiffe die weitaus längere und erheblich teurere Route um das Kap der Guten Hoffnung an der Südspitze Afrikas.

(Reuters)