Der Iran und Pakistan schlagen nach wechselseitigem Beschuss von Milizenstellungen im jeweiligen Nachbarland versöhnliche Töne an. Das pakistanische Aussenministerium teilte am Freitag mit, Aussenminister Jalil Abbas Jilani habe seinem iranischen Amtskollegen Hossein Amirabdollahian in einem Gespräch die Bereitschaft zur vertrauensvollen Zusammenarbeit versichert. In Sicherheitsangelegenheiten sei eine engere Kooperation erforderlich. Iranische Staatsmedien zitierten Amirabdollahian mit den Worten, bilaterale Zusammenarbeit sei notwendig, um «Terroristenlager» auf pakistanischem Gebiet zu zerstören. Die territoriale Integrität Pakistans sei auch für den Iran von grossem Interesse.

Am Donnerstag hatte Pakistan als Reaktion auf Angriffe des Iran Stellungen belutschischer Separatisten im Nachbarland beschossen. Ziele des Angriffs mit Drohnen und Raketen seien die Belutschistan-Befreiungsarmee und die Belutschistan-Befreiungsfront gewesen, die das Militär als terroristische Gruppen bezeichnete. Der Iran protestierte gegen den Angriff, hatte jedoch selbst am Dienstag nach eigenen Angaben Milizen auf pakistanischem Territorium attackiert. Die iranischen Angriffe zielten staatlichen Medien zufolge auf die militante Gruppe Dschaisch al-Adl, die Verbindungen zu Israel habe. Bei den Angriffen starben nach Angaben beider Länder jeweils mehrere Menschen. Das Verhältnis des Iran, der sich als Schutzmacht der schiitischen Glaubensrichtung des Islam versteht, und das sunnitisch geprägte Pakistan, ist von Schwierigkeiten geprägt. 

(Reuters)