Als SoftwareONE im Oktober den Gang an die Schweizer Börse SIX wagte, blieb das von vielen erhoffte Kursfeuerwerk aus. Über Wochen hinweg notierte die Aktie des Börsenneulings in der Nähe des seinerzeitigen Ausgabepreises von 18 Franken oder sogar darunter.
Erst als die ersten der mit dem Börsengang betrauten Banken der Aktie mit Kaufempfehlungen zu Hilfe eilten, kam Bewegung ins Spiel. Innerhalb weniger Wochen stieg der Kurs der Aktie um gut 30 Prozent und erreichte Ende Dezember mit 26 Franken ein neues Rekordhoch.
Intakte Gewinnwachstumsaussichten
Nachdem der Aktienkurs von SoftwareONE in den ersten Januar-Tagen vorübergehend auf 23 Franken zurückgefallen ist, sind die IPO-Banken wieder gefordert. Mit J.P. Morgan und der Citigroup melden sich am frühen Montagmorgen gleich zwei von ihnen zu Wort.
J.P. Morgan reduziert die Gewinnschätzungen für den globalen Anbieter von Software- und Cloud-Lösungen zwar leicht, erhöht gleichzeitig aber das Kursziel auf 26 (zuvor 24) Franken. Die US-Investmentbank bekräftigt die "Overweight" lautende Kaufempfehlung und zählt die Aktie neuerdings zu den Sektorfavoriten für 2020.
Einerseits hebt J.P. Morgan die guten Gewinnwachstumsaussichten hervor. Andererseits sieht die US-Investmentbank das Unternehmen eine wichtige Rolle bei der Branchenkonsolidierung spielen. Dabei verweist sie auf die kürzlich getätigte Übernahme von Comparex.
Nicht weniger optimistisch gibt sich die Citigroup. Auch sie zählte zu den sogenannten Joint Bookrunners für den Börsengang und stuft die Aktie mit "Buy" ein. Im Vorfeld der Jahresergebnisveröffentlichung hebt die US-Grossbank ihr Kursziel sogar auf 27,50 (zuvor 25) Franken an.
Längst nicht alle IPO-Banken sind optimistisch
Die Rechnung der beiden IPO-Banken scheint denn auch aufzugehen. Anschlusskäufe erfassen die SoftwareONE-Aktie. Zur Stunde gewinnt sie 2,5 Prozent auf 24,55 Franken.
Neben J.P. Morgan und der Citigroup empfehlen auch die Zürcher Kantonalbank sowie die Credit Suisse die SoftwareONE-Aktie zum Kauf. Die damals ebenfalls in den Börsengang involvierte UBS und die Deutsche Bank schätzen die Aktie hingegen nur neutral ein. Diese Meinung teilt auch der Broker Kepler Cheuvreux. Er veranschlagt sogar nur ein Kursziel von 21 Franken.
Welches der beiden Bankenlager richtig liegt, verrät wohl erst das Jahresergebnis. Allerdings sind alle Beteiligten in diesem Zusammenhang bis zum 31. März zum Warten verdammt.