Etwas mehr als einen Monat ist es her, dass Stadler Rail an der Börse einen fulminanten Start hinlegte. Den ersten Handelstag beendete die Aktie des bekannten Herstellers von Schienenfahrzeugen bei 43 Franken und damit um gut 13 Prozent über dem Ausgabepreis von 38 Franken.

Nach einer mehrwöchigen Verschnaufpause wurden in den letzten Tagen gar Kurse von bis zu 45 Franken bezahlt. Und das nicht ohne Grund: Denn mit UBS und Credit Suisse nehmen am frühen Donnerstagmorgen gleich zwei der drei Hauptverantwortlichen Banken für den Börsengang die Erstabdeckung der Stadler-Rail-Aktie auf.

Attraktiver Investment-Case

Einig sind sich die beiden Banken in ihrem Urteil allerdings nicht. Während die Aktie für die UBS ein klarer Kauf ist, wird sie von der Credit Suisse nur mit "Neutral" eingestuft.

Wie die Credit Suisse schreibt, erachtet sie den Investment-Case zwar als attraktiv. Der Hersteller von Schienenfahrzeugen sei in den vergangenen 10 Jahren durchschnittlich um 7 Prozent im Jahr gewachsen und verfüge über einen Auftragsbestand in Höhe von nicht weniger als drei Jahresumsätzen, so fasst die Bank zusammen. Aufgrund der stolzen Bewertung fehlt ihr vorderhand jedoch der Glaube an nochmals höhere Kurse. Mit 45 Franken liegt ihr Kursziel weniger als ein Prozent über dem Schlussstand vom Mittwochabend.

Kursentwicklung der Stadler-Rail-Aktie seit dem Börsengang vom April (Quelle: www.cash.ch)

Die UBS hingegen traut der Aktie über die nächsten 12 Monate einen Vorstoss auf 50 Franken zu und spricht deshalb eine Kaufempfehlung aus. Anders als die Credit Suisse findet die grösste Schweizer Bank vor allem Gefallen an der starken Marktstellung von Stadler Rail. Am Marktanteil gemessen ist das Unternehmen die Nummer drei in Europa, mit wachsenden Umsätzen in Nordamerika.

Warten auf die Zürcher Kantonalbank

Geht es nach der UBS, dann dürfte sich der Jahresumsatz von Stadler Rail bis Ende 2020 auf 4 Milliarden Franken verdoppeln. Mit einem Auftragsbestand von rund 13 Milliarden Franken liegt das durchaus im Rahmen des Möglichen.

Auch die UBS räumt ein, dass der Börsendebütant mittlerweile einen Bewertungsaufschlag von 30 Prozent gegenüber ähnlich ausgerichteten Unternehmen aufweist. Im Wissen um die höhere Wachstumsdynamik hält sie diesen Aufschlag dennoch für gerechtfertigt.

Noch nicht zu Wort gemeldet hat sich die Zürcher Kantonalbank. Sie ist die dritte Hauptverantwortliche für den Gang von Stadler Rail an die Börse. Es dürfte interessant zu sehen sein, auf welche der beiden Seiten sie sich schlägt.