Taiwan habe daraufhin seinerseits die Beziehungen zu Nauru beendet, erklärte Taiwans Vize-Aussenminister Tien Chung-kwang am Montag in Taipeh. China habe Nauru mit finanzieller Hilfe geködert und verfolge das Ziel, die Demokratie in Taiwan zu zerstören. Nauru ist zwar einer der kleinsten Staaten der Welt mit gerade einmal 12.500 Einwohnern, aber einer der wenigen, die Taiwan international anerkannt hatten. China begrüsste den Schritt Naurus. Die Volksrepublik sei bereit, ein neues Kapitel der bilateralen Beziehungen auf der Basis des Ein-China-Prinzips aufzuschlagen, erklärte das Aussenministerium in Peking. Danach erachtet die Volksrepublik Taiwan als Teil ihres Territoriums und lehnt internationale Beziehungen anderer Staaten zu der Insel ab. China will Taiwan schon lange unter seine Kontrolle bringen - notfalls mit Gewalt.

Zuletzt hatte im März 2023 Honduras seine Beziehungen zu Taiwan abgebrochen - vor allem aus wirtschaftlichen Gründen. Während Taiwan damit einen wichtigen Verbündeten verlor, erlaubte China eine engere Zusammenarbeit mit dem mittelamerikanischen Honduras. International als Staat anerkannt wird Taiwan jetzt nur noch von den lateinamerikanischen und karibischen Staaten Belize, Guatemala, Paraguay, Haiti, Sankt Kitts und Nevis, Sankt Lucia, Sankt Vincent und die Grenadinen, den Pazifikstaaten Marshallinseln, Palau und Tuvalu, von Eswatini im südlichen Afrika sowie vom Vatikan.

Der Status des demokratisch regierten Taiwans ist auch einer der Hauptkonfliktpunkte zwischen den USA und China. Die USA unterhalten wie viele andere Staaten mit Rücksicht auf die Volksrepublik China keine formalen diplomatischen Beziehungen zu Taiwan, sie haben diese 1979 zugunsten Chinas abgebrochen. Die USA unterstützen das Land jedoch mit militärischer Ausrüstung und sind dessen wichtigster Lieferant von Rüstungsgütern.

Taiwan sieht sich als unabhängige Republik China an und ist seit 1949 selbstverwaltet. Damals besiegten die Kommunisten von Mao Zedong im chinesischen Bürgerkrieg die nationalistischen Kuomintang unter Chiang Kai-shek, die sich daraufhin auf die Insel Taiwan zurückzogen und dort jahrzehntelang autoritär herrschten.

(Reuters)