Im Mittel (Median) gingen Konsumenten im Mai davon aus, dass die Teuerungsrate binnen zwölf Monaten bei 2,8 Prozent liegen wird, wie die Europäische Zentralbank (EZB) am Freitag in Frankfurt mitteilte. Das ist das niedrigste Niveau seit September 2021. In der April-Erhebung hatten Verbraucher auf Zwölfmonatssicht noch eine Rate von 2,9 Prozent erwartet. Auf Drei-Jahres-Sicht rechneten sie im Mai mit einer Inflation von 2,3 Prozent. Noch in der April-Erhebung waren sie von 2,4 Prozent ausgegangen.

Zuletzt lag die Teuerung in der 20-Länder-Gemeinschaft im Mai bei 2,6 Prozent. Damit ist das EZB-Ziel einer Rate von 2,0 Prozent, das die Währungshüter als optimales Niveau anstreben, nicht mehr weit entfernt. Inzwischen hat die EZB Anfang Juni erstmals seit fast fünf Jahren wieder die Zinszügel ein Stück weit gelockert. Zum weiteren Zinskurs hat sich die EZB-Führung aber bislang nur vorsichtig geäussert. Laut EZB-Präsidentin Christine Lagarde will sich die EZB nicht auf einen bestimmten Zinspfad festlegen. Stattdessen soll datenabhängig und von Sitzung zu Sitzung entschieden werden.

Den Währungshütern geben die monatlichen Daten zu den Inflationserwartungen der Verbraucher stets wichtige Anhaltspunkte zum Inflationsbild in der Euro-Zone. An der turnusmässigen Umfrage nehmen rund 19.000 Personen aus elf Euro-Ländern, teil - darunter Deutschland, Frankreich und Italien.

(Reuters)