Im Dezember stiegen die Verbraucherpreise in der Hauptstadt ohne Frischwaren im Jahresvergleich um 2,1 Prozent, wie die Regierung am Dienstag in Tokio mitteilte. Im November hatte die Jahresrate noch bei 2,3 Prozent gelegen und im Oktober bei 2,7 Prozent. Analysten hatten den Rückgang der Inflation im Dezember im Schnitt erwartet.

Bei der allgemeinen Preisentwicklung im Grossraum Tokio ging die Inflation im Dezember ebenfalls zurück. Hier sank die Inflationsrate von zuvor 2,7 Prozent auf 2,4 Prozent und damit etwas stärker als Experten erwartet hatten.

Die Preisdaten aus dem Grossraum Tokio gelten an den Finanzmärkten als richtungsweisend für die gesamte Preisentwicklung. Der Rückgang der Teuerung macht nach Einschätzung von Experten der Commerzbank «wenig Hoffnung, dass die Bank of Japan demnächst eine Zinswende vollzieht». Schliesslich hätten Vertreter der Notenbank wiederholt betont, dass sie erst eine nachhaltige Re-Inflationierung sehen wollen, bevor sie einen Ausstieg aus der ultra-lockeren Geldpolitik in Betracht ziehen.

Die japanische Zentralbank hatte zuletzt an ihrer extrem lockeren Ausrichtung festgehalten und den kurzfristigen Leitzins zuletzt im Dezember unverändert auf minus 0,1 Prozent belassen. Zudem halten die Währungshüter an ihrer Politik der Renditekontrolle fest, wonach der Zins für zehnjährige Staatsanleihen um die Nulllinie herum schwanken soll. Erreicht wird dies durch regelmässige Markteingriffe wie Käufe japanischer Staatsanleihen.

(AWP)