Ein verfrühtes Weihnachtsgeschenk für die Berne Exchange: Ab Freitag erfolgt auf der Handelsplattform der Regionalbörse die grösste Kotierung seit mehreren Jahren. Die Rede ist von der Schweizer Tochter des indischen Generika-Unternehmens Wockhardt, das mit einem Jahresumsatz von rund einer Milliarde Dollar unter den 100 weltweit grössten pharmazeutischen Betrieben Platz 76 einnimmt.  

Zum Milliardenumsatz trägt die Schweizer Tochter massgeblich bei. Die in Zug beheimatete Wockhardt Bio AG erzielte im vergangenen Geschäftsjahr einen Erlös von rund 800 Millionen Dollar. Entsprechend wird ein Grossteil der Aktivitäten des Konzerns aus der Schweiz geleitet. 

Die Aktien von Wockhardt Bio AG werden am Freitagmorgen erstmals an der Berne Exchange gehandelt, wie ein Sprecher  der Börse bestätigt. Es handelt sich dabei um die vierte Kotierung in Bern im laufenden Jahr. Zuvor hatten drei Immobiliengesellschaften an der Regionalbörse den Schritt aufs Parkett gewagt. 

Besitzer ist einer der reichsten Inder

Gegründet wurde Wockhardt von Habil Khorakiwala, einem der reichsten Inder, in den frühen 60-er Jahren in Mumbai. Inzwischen ist das Unternehmen mit Fabriken in Grossbritannien, Frankreich, Irland und den USA global tätig. Die Mutterfirma ist seit Jahren an der indischen Börse in Mumbai kotiert. Weltweit beschäftigt Wockhardt knapp 8000 Personen. 

In den letzten Monaten ist allerdings die Aktie des Generika-Herstellers dramatisch gefallen - von einem Jahreshoch bei 2166 um fast 90 Prozent auf 340 indische Rupien. Zum Kurssturz haben insbesondere drei Export-Restriktionen geführt, die von den britischen Gesundheitsbehörden verhängt wurden. 

Diese Aktienkurs-Entwicklung trifft auch den Gründer und Besitzer von Wockhardt. Noch im letzten Jahr hatte Khorakiwala sein Vermögen auf 1,8 Milliarden Dollar verdreifacht. Damit war er auf der nationalen Reichsten-Liste der Mann mit dem prozentual höchsten Vermögenszuwachs. 2013 dürfte er deutlich zurückfallen.