Die Schwäche der chinesischen Börsen hat Folgen: Bei der Marktkapitalisierung hat der indische Aktienmarkt die Börse in Hongkong zum Wochenstart erstmals überholt. Damit ist der Börsenwert aller in der jeweiligen Region notierten Unternehmen gemeint.
Indien hat somit den vierten Platz in der Rangliste der Aktienmärkte weltweit erobert, wie aus Daten der Nachrichtenagentur Bloomberg von Dienstag hervorgeht. In den vergangenen vier Jahren hat sich die Marktkapitalisierung des Subkontinents in etwa verdoppelt.
Überraschend kommt dies nicht. Die schwache Wirtschaftserholung Chinas hat die Börsen des Landes in einen schon über drei Jahre anhaltenden Abwärtssog gestürzt. Die grösste Demokratie der Welt ist dagegen dank ihrer Wachstumsaussichten zum Liebling der Anleger geworden. Eine wachsende Zahl kaufstarker Konsumenten und steigende Unternehmensgewinne beflügeln die Aktienkurse in Indien.
Damit gibt es in den Schwellenländern eine Alternative zu China, die sich zudem durch eine recht stabile politische Lage auszeichnet.
Dagegen leiden die chinesischen Märkte unter anhaltendem Kapitalabzug. Dazu tragen regulatorische Gängelungen der Unternehmen, die Krise des Immobilienmarktes und politische Spannungen mit dem Westen bei. Damit steht der Status Chinas als Wachstumsmotor der Weltwirtschaft auf dem Spiel.
(AWP)