Grund dafür sei unter anderem, dass viele Banken grosse Teile ihres Hypothekarportfolios für Renditeobjekte vergeben haben, die die Finma auf der Basis von Stresstests als riskanter ansieht als Eigenheimfinanzierungen, so die Behörde am Mittwoch. Die Finma passt daher die Risikogewichtungen an und bewertet die Kredite je nach Verwendung in Zukunft unterschiedlich.

"Im Ergebnis werden die Risikogewichte von höher belehnten Renditeobjekten neu deutlich höher ausfallen als bisher", heisst es. "Die Finma erachtet eine Immobilien- und Hypothekarmarktkorrektur weiterhin als eines der Hauptrisiken für den Schweizer Finanzmarkt."

Die Änderungen treten ab Anfang 2025 in Kraft. Knappe Grundstücke und eine schleppende Bautätigkeit haben den Schweizer Immobilienmarkt bisher vor Preiskorrekturen wie in anderen Ländern bewahrt. Dennoch warnen die Behörden immer wieder davor, dass die Preise stärker gestiegen sind, als es die Fundamentaldaten des Marktes rechtfertigen.

Hypotheken machen rund 85 Prozent des Schweizer Kreditvolumens aus, zeigen Statistiken der Schweizerischen Nationalbank. Die Finma rief die Banken dazu auf, ihre Kreditbücher genau zu überwachen.

"So beobachtet die Finma häufiger, dass zum Beispiel der kalkulatorische Zinssatz zu tief oder die Tragbarkeitsgrenze zu hoch angesetzt wird", heißt es in der Mitteilung. "Ausserdem vergeben etliche Banken einen zu hohen Anteil an Krediten außerhalb der eigenen Vergabekriterien (sogenannte Exception to Policy-Geschäfte)." Dies widerspreche einer vorsichtigen Kreditvergabepraxis und "ist daher weder im Sinne der Regulierung noch der Selbstregulierung der Branche", so die Behörde.

(Bloomberg)