Das Barometer für das Geschäftsklima sank im Juli auf minus 25,4 Punkte, nach minus 19,5 Zählern im Juni, wie das Münchner Ifo-Institut am Montag zu seiner Umfrage mitteilte. Die Einzelhändler beurteilten dabei ihre aktuelle Geschäftslage deutlich zurückhaltender. Ihre Erwartungen für die nächsten Monate haben sich zugleich weiter eingetrübt. «Eine deutliche Belebung der Geschäfte im Einzelhandel in der zweiten Jahreshälfte wird damit unwahrscheinlicher», sagte Ifo-Experte Patrick Höppner.

Das ist auch eine schlechte Nachricht für die deutsche Wirtschaft insgesamt, die im Frühjahrsquartal wegen sinkender Investitionen schrumpfte. Viele Experten rechnen eigentlich mit einem Konsumaufschwung in der zweiten Jahreshälfte, nachdem die Inflation deutlich zurückgegangen ist und die Löhne merklich gestiegen sind. Das stärkt die Kaufkraft der Verbraucher.

Im Juli berichteten die Einzelhändler mit Fahrrädern, Elektrotechnik und elektronischen Haushaltsgeräten sowie Drogeriemärkte von einer ungünstigen Entwicklung ihres Geschäfts. Auch der Lebensmitteleinzelhandel und die Verkäufer von Autos waren weniger zufrieden. «Verkäufer von Fahrrädern, Bekleidung, Möbeln und Einrichtungsgegenständen schätzen ihre Geschäftslage als besonders angespannt ein», hiess es dazu.

Für das zurückliegende zweite Quartal meldeten 54,1 Prozent der Einzelhändler eine unzureichende Nachfrage. Bei 46,2 Prozent kamen zu wenige Kundinnen und Kunden in die Geschäfte. Den Fachkräftemangel spürten 32,1 Prozent. «Fachkräfte fehlen, auch wenn die Einzelhändler zurzeit mit einem insgesamt sinkenden Personalbedarf planen», sagte Ifo-Experte Höppner. Über Finanzierungsschwierigkeiten berichteten 6,1 Prozent der Einzelhändler.

(Reuters)