Es sind Zahlen, die auf den ersten Blick ziemlich erschreckend wirken: Der Umsatz ging im ersten Halbjahr um 32 Prozent zurück, der Auftragseingang verringerte sich um 31,3 Prozent und der operative Gewinn (Stufe Ebitda) brach gar um 46 Prozent ein. 

"Ich bin nicht zufrieden, ich denke, wir können es besser", sagt denn auch VAT-CEO Mike Allison im Video-Interview mit cash. Der Vakuumventil-Spezialist leidet unter der Nachfrageflaute bei den Display- und Halbleiterherstellern, welche die Hauptkunden sind.

Allerdings kommt dieser deutliche Rückgang aller wichtigen Kennzahlen nicht überraschend, die Probleme der Branche sind bereits bekannt. So lag das gelieferte Resultat denn auch im Rahmen der Markterwartungen, eine negative Reaktion an der Börse blieb aus. Die VAT-Aktie kann sogar - in einem freundlichen Gesamtumfeld - im Tagesverlauf bis zu 2 Prozent zulegen.

Bessere zweite Jahreshälfte

Anleger dürften sich vor allem für den Ausblick für die zweite Jahreshälfte interessieren. Offiziell geht man von einem Umsatz und Gewinn aus, der tiefer als im Vorjahr ausfallen wird. Auch die Gewinnmarge (Stufe Ebidta) soll sinken. Allerdings war 2018 auch ein ausserordentlich gutes Jahr, so das ein Rückgang nicht weiter erstaunlich ist.

Interessant ist der Vergleich zum abgelaufenen ersten Halbjahr. Im Gespräch mit cash spricht Allison von einem besseren zweiten Semester: "Wir werden eine Verbesserung bei der Ebitda-Performance sehen", so der VAT-Chef. Die Firma unternehme während des laufenden Abschwungs viel, um die Angebotskette und die Effizienz zu verbessern. Zudem habe man die Chance auf zusätzliche Einnahmen, ohne gross die Fixkosten erhöhen zu müssen. 

Ein Grund für den etwas gestiegenen Optimismus ist auch die Entwicklung bei den Schlüsselkunden: "Bei Gesprächen mit Kunden auf der ganzen Welt nehme ich wahr, dass sich ihre Geschäfte allmählich wieder verbessern", sagt Allison. Dass der laufende Zyklus einen Boden erreicht habe, zeige auch das etwas stabilere Umfeld und die Book-to-Bill-Ratio von VAT.

Letztere stellt den Auftragseingang dem Umsatz gegenüber. Ein Wert von über 1 kennzeichnet einen wachsenden Markt. Wie im ersten Quartal lag dieser Wert ziemlich genau bei 1, was zwar auf eine verhaltene Entwicklung schliessen lässt, aber immerhin eine Stabilisierung andeutet.

VAT ist für viele Anleger auch wegen der Dividende interessant. Für das Jahr 2018 wurden 4 Franken pro Aktie ausgeschüttet, was einer aktuellen Dividendenrendite von 3,5 Prozent entspricht. Daran soll festgehalten werden: "Es ist unsere volle Absicht, für das Gesamtjahr eine Dividende auf diesem Level zu liefern", so Allison.

Im Video-Interview spricht Mike Allison auch über die generellen Aussichten der Halbleiterindustrie.