Die Hypothekarbank Lenzburg konnte insbesondere von einer verbesserten Marge im Zinsgeschäft profitieren. Die Aktionäre sollen nun eine höhere Dividende erhalten. Im vergangenen Geschäftsjahr steigerte das Aargauer Finanzinstitut den Geschäftserfolg als Mass für die operative Leistung um 13 Prozent auf 24,5 Millionen Franken, wie es am Freitag mitteilte. Unter dem Strich verblieb ein um 14 Prozent höherer Jahresgewinn von 21,2 Millionen Franken.

Von der Gewinnsteigerung sollen auch die Aktionäre profitieren. Sie erhalten eine Ausschüttung von 120 Franken je Aktie nach 115 Franken im Vorjahr.

Höhere Margen

Haupttreiber für das deutlich verbesserte Ergebnis war das Zinsengeschäft, wo die Hypi Lenzburg den Nettoerfolg um 37 Prozent auf 83,7 Millionen Franken erhöhte. Erstmals seit mehreren Jahren habe die Bank die Zinsmarge wieder ausweiten können, schreibt sie.

Dabei konnte das Institut von höheren Zinserträgen für Hypothekarkredite wie auch von höheren Einnahmen auf die Einlagen bei der Nationalbank profitieren. Allerdings stieg auch der Zinsaufwand aufgrund der Erhöhungen der Zinsen für Spar- und Vorsorgekonten.

Bei den Hypothekarforderungen konnte die Hypi weiter klar zulegen: Diese stiegen um 4,8 Prozent auf 4,7 Milliarden Franken. Gleichzeitig konnte sie von einem weiteren Nettogeldzufluss profitieren. Die Kundeneinlagen stiegen um 5,5 Prozent auf 5,3 Milliarden Franken.

Diversifizierte Erträge

Zulegen konnte die Hypothekarbank aber auch im Wertschriftengeschäft mit einem Anstieg des Kommissions- und Dienstleistungserfolgs um 4,4 Prozent auf 15,5 Millionen Franken. Dabei konnte das Institut von den insgesamt positiven Aktienmärkten profitieren.

Aber auch die Lancierung der Trading-Dienstleistungen «Neon Invest» beim Fintech-Partner Neon machte sich positiv bemerkbar. Leicht rückläufig war dagegen der Erfolg im Handelsgeschäft (-6,0 Prozent auf 3,8 Millionen Franken), wo die Auswirkungen des starken Frankens im Devisengeschäft bemerkbar waren.

Insgesamt habe sich auch auf der Ertragsseite die Diversifikation der Ertragsquellen mit der Stärkung des Wertschriftengeschäfts und des Bereichs Banking-as-a-Service (BaaS) bemerkbar gemacht. Das BaaS-Geschäft steigerte die Erträge um 13 Prozent auf 7,3 Millionen Franken.

Allerdings erhöhte sich auch der Geschäftsaufwand, dies nicht zuletzt wegen der Investition für die Stärkung des BaaS-Geschäfts. Die Bank schuf insgesamt 40 neue Stellen. Der Geschäftsaufwand stieg um 17 Prozent auf 68,3 Millionen Franken.

CEO-Nachfolge in kommenden Wochen

Für das laufende Geschäftsjahr 2024 rechnet die Hypothekarbank mit einer «positiven Geschäftsentwicklung in allen Geschäftsbereichen». Nicht zuletzt wolle sie im BaaS-Bereich mit der Ende 2023 neu lancierten Marke HBL Solutions «neue Opportunitäten nutzen».

Noch keine Neuigkeiten hat die Hypi Lenzburg bezüglich einer Nachfolge für die abtretende CEO Marianne Wildi. Sie werden «in den kommenden Wochen informieren», schreibt sie lediglich. Wie bereits mitgeteilt, wird Wildi die operative Leitung der Bank mit der Wahl in den Verwaltungsrat an der kommenden Generalversammlung abgeben. Laut früheren Mitteilungen soll Wild «nach einer aufsichtsrechtlich bedingten Übergangsfrist» das Amt der VR-Präsidentin übernehmen.

(AWP)