37 Drohnen seien auf «eine ganze Reihe» von Zerstörern der US-Marine abgefeuert worden, teilte Jahja Sarea, der Militärsprecher der Rebellen, am Samstag im Fernsehen mit. Auch das US-Handelsschiff «Propel Fortune» sei beschossen worden. Das US-Militär sprach von einem grossangelegten Angriff der Rebellen, auf den reagiert worden sei. Am frühen Samstagmorgen seien im Gebiet des Roten Meeres 15 Drohnen der Huthi-Rebellen abgefangen und zerstört worden, teilte das für die Region zuständige US-Zentralkommando (Centcom) auf der Plattform X mit. Durch das Rote Meer führen einige der weltweit wichtigsten Schifffahrtswege.

Es habe sich um einen grossangelegten Angriff der «vom Iran unterstützten Huthi-Terroristen» gehandelt, teilte das Centcom mit. Der Angriff habe im Roten Meer und im Golf von Aden zwischen 04.00 und 06.30 Uhr Ortszeit begonnen. Mit den Drohnen hätten die Huthi Handelsschiffe, die US-Marine und Schiffe der Koalition zum Schutz der Handelsschifffahrt unmittelbar bedrohen wollen. Nach Angaben des Centcom wurde zudem bereits am Freitag die «Propel Fortune» im Golf von Aden von Huthi-Rebellen beschossen. Der Frachter fahre unter der Flagge Singapurs. Es habe weder Verletzte oder Schäden gegeben.

Seit November werden immer wieder Schiffe von den Huthi-Rebellen attackiert. Nach ihrer Darstellung handelt es sich um Schiffe, die in Verbindung mit Israel stehen. Huthi-Sprecher Sarea bekräftigte, die Angriffe würden weitergehen, bis die israelische Aggression aufhöre und «die Belagerung des palästinensischen Volkes im Gazastreifen aufgehoben ist». Die Huthi-Rebellen kontrollieren Teile des Jemens und seiner Küste. Sie gehören der vom Iran geführten sogenannten Achse des Widerstandes an und haben sich solidarisch mit der Hamas im Gazastreifen erklärt. Die Hamas hat am 07. Oktober überraschend den Süden Israels angegriffen, das israelische Militär führt seither eine Gegenoffensive im Gazastreifen.

Zum Schutz der Schifffahrt im Roten Meer haben die USA bereits Ende vergangenen Jahres die Initiative «Operation Prosperity Guardian» (etwa: Schutz des Wohlstandes) ins Leben gerufen, an der sich mehrere Länder beteiligen. Auch die deutsche Fregatte «Hessen» ist am Schutz der Handelsschifffahrt durch das Rote Meer beteiligt, sie nimmt am EU-Einsatz «Aspides» teil.

Das Rote Meer führt im Osten über die Meerenge Bab al-Mandab in den Golf von Aden. Dieser ist mit dem Arabischen Meer verbunden, einem Randmeer des Indischen Ozeans. Hier verlaufen einige der wichtigsten Schifffahrtswege nach Afrika und Asien und über den Suezkanal am westlichen Ende des Roten Meeres bis ins Mittelmeer. Wegen der Angriffe der Huthi meiden viele Reedereien das Rote Meer und den Suezkanal. Stattdessen nehmen die Frachtschiffe die weitaus längere und erheblich teurere Route um das Kap der Guten Hoffnung an der Südspitze Afrikas.

(Reuters)