Quinn bleibe an Bord, bis ein Nachfolger gefunden ist, hiess es weiter. Er wolle eine geordnete Übergabe gewährleisten. Der Manager ist seit März 2020 formell Vorstandschef, nachdem er die Bank bereits seit August 2019 übergangsweise geführt hatte. In seiner Zeit hat er den Umbau der HSBC zu einem Haus mit Schwerpunkt in Asien forciert und den Verkauf vieler Sparten eingeleitet.
Zuletzt stellte er das Geschäft des Konzerns in Argentinien zum Verkauf. Der anstehende Verkauf habe das Ergebnis der ersten drei Monate mit 1,1 Milliarden Dollar belastet. Zudem gab es eine Reihe weiterer Sondereffekte im Zusammenhang mit dem Verkauf von Sparten. Unter dem Strich sank der Gewinn um knapp zwei Prozent auf 10,8 Milliarden Dollar (10,1 Mrd Euro).
Bereinigt um Sondereffekte gab der Gewinn vor Steuern ebenfalls um zwei Prozent auf 12,7 Milliarden Dollar nach. Experten hatten mit einem Rückgang in dieser Grössenordnung gerechnet. Die Erträge legten trotz eines leicht rückläufigen Zinsüberschusses um drei Prozent auf 20,8 Milliarden Dollar zu.
Die Bank bestätigte zudem ihre Ziele für 2024 und kündigte einen weiteren milliardenschweren Aktienrückkauf an. Sie will eigene Papiere für bis zu 3 Milliarden Dollar erwerben. Durch diesen Schritt steigt mittelfristig der Gewinn je Aktie. Dadurch soll auch die Bewertung der Papiere wachsen, die im Umlauf sind.
An der Börse kamen die Nachrichten gut an. Der Kurs der HSBC-Aktie legte in London bis zur Mittagszeit um 4,6 Prozent auf 699 britische Pence zu und erreichte damit den höchsten Stand seit Sommer 2018. Seit dem Zwischentief in der Corona-Pandemie von rund 280 Pence im September 2020 ist der Kurs um fast 150 Prozent gestiegen. Die HSBC ist mit einem Börsenwert von umgerechnet mehr als 150 Milliarden Euro die mit Abstand wertvollste Bank Europas.
(AWP)