Die Aktien von Holcim notieren am Montagvormittag 0,7 Prozent höher bei 84 Franken. Sie sind damit zwar noch immer etwas mehr als einen Franken vom bisherigen Rekordhoch von Ende Juli entfernt. Damals kosteten die Papiere in der Spitze 85,22 Franken. Mit einem Kursplus von etwas mehr als 26 Prozent seit Anfang Januar spielt der Baumaterialhersteller aus Zug auf der diesjährigen SMI-Gewinnerliste allerdings erneut weit vorne mit. Momentan befindet er sich auf Rang vier nach Lonza (+48 Prozent), ABB (+34 Prozent) und Givaudan (+27 Prozent).
Doch selbst die starke Kursbilanz hält Kepler Cheuvreux nicht davon ab, eine geballte Kaufempfehlung für die Holcim-Aktie auszusprechen. Der Broker stuft den europäischen Baumaterialsektor von «Underweight» auf «Overweight» herauf. Mit anderen Worten: Er räumt Aktien aus diesem Wirtschaftszweig neuerdings ein überdurchschnittliches Gewicht in den Kundenportfolios ein.
Holcim in der Favoritenrolle
Wie die zuständigen Strategen schreiben, dürfte die Bautätigkeit im Wohnungsbau die Talsohle nächstens durchschritten haben. Ab dann ist mit einer kontinuierlichen Belebung zu rechnen. Impulse erhofft man sich auch von den zuletzt rückläufigen Hypothekarzinsen. Diese machen Eigenheime wieder erschwinglicher. Auch das sollte laut den Experten von Kepler Cheuvreux zu einer Belebung beim Wohnungsbau führen. Eine sogenannte «Wildcard» für die europäische Baumaterialhersteller sehen die Fachleute im Ende der Kriegshandlungen in der Ukraine sowie in einem anschliessenden Wiederaufbau der zerstörten Infrastruktur.
Die Strategen wähnen Holcim in der Favoritenrolle. Sie sprechen damit dem hauseigenen Analysten aus der Seele. Denn dieser preist die Aktie des Weltmarktführer aus Zug mit einem Kursziel von 92 Franken zum Kauf an.
Aktie auch für andere Banken ein Kauf
Er argumentiert einerseits damit, dass Holcim in den letzten sechs Jahren eine grundlegende Neuausrichtung auf wachstums- und margenstarke Geschäftsbereiche vorgenommen und die Bilanz gestärkt hat. Andererseits hebt er die hohe Preisgestaltungsmacht des Unternehmens hervor. Als mögliche Kurstreiber nennt der Analyst die geplante Abspaltung und Verselbständigung des Nordamerikageschäfts, genauso wie weitere Ergänzungsübernahmen.
Mit dieser Kaufempfehlung ist Kepler Cheuvreux übrigens in guter Gesellschaft. Auch viele andere Banken raten bei der Holcim-Aktie zum Einstieg, die französische Oddo gar mit einem Kursziel von 100 Franken.