Der Kursanstieg des Zementherstellers ist durch Neueinstufungen von Analysten getrieben. So stufte die Grossbank JP Morgan das Rating im Rahmen einer Branchenstudie auf "Overweight" von "Neutral" hoch und legte das Kursziel um 30 Franken höher fest bei 108 Franken. Die Deutsche Bank zog das Kursziel währenddessen auf 111 Franken nach oben, während Julius Bär um 6 Franken auf 98 erhöhte und den Kauf der Aktie empfiehlt.
Der Analyst von Julius Bär bezieht sich in seiner Neueinstufung auf die jüngsten Zahlen des Konzerns. Er schreibt: "Der Zementhersteller hat bei der Vorlage der Zahlen gezeigt, dass er trotz eines Umsatzrückgangs einen starken Anstieg der Gewinnmarge verzeichnete, was sich wiederum in einer Steigerung des adjusted EBIT niederschlug."
JP Morgan legt den Fokus eher auf eine optimistische Zukunft. Die Bank geht davon aus, dass trotz der jüngsten Erholung nach dem Wahlsieg Trumps für den europäischen Zementsektor weiteres Aufwärtspotenzial bestehe, so die Analystin. Weiter dürften die bereits in Kraft getretenen Konjunkturprogramme in den USA Holcim einen gewissen Rückenwind verleihen. Dies betont auch der Analyst der Deutschen Bank und erwähnt zudem einen stabilen makroökonomischen Ausblick für das Jahr 2025. Dies obwohl die seit Spätsommer verzeichneten höheren Zinsen die Erholung des Neubaus, insbesondere des Wohnungsbaus, wahrscheinlich verzögern würden, so der Analyst weiter.
Der Kursanstieg vom Mittwoch folgt auf ein glänzendes Börsenjahr für Holcim. Seit Januar verzeichnen die Aktien einen 33-prozentigen Anstieg, und erst vor neun Tagen erreichten sie ihr Allzeithoch bei 92,14 Franken.
Kursentwicklung von Holcim.
Die optimistischen Ansichten der drei Analysten werden durch Branchenkollegen gestützt, da sich die bei Bloomberg erfassten «Buy»- und «Hold»-Ratings etwa die Waage halten. Das durchschnittliche Kursziel beträgt 91,81 Franken.
In den kommenden Monaten steht die geplante Börsennotierung des nordamerikanischen Geschäfts von Holcim an, welche weiter für das erste Halbjahr 2025 geplant sei, so der Analyst von Julius Bär. Nicht zuletzt ist für Holcim daher der Regierungswechsel in den USA von hohem Interesse. Die angekündigte Steuersenkung und die infrastrukturfreundliche Haltung des neuen US-Präsidenten Donald Trump dürften dem Unternehmen weiteren Aufwind bescheren, sofern er seinen Worten Taten folgen lässt.
Ebenfalls wird sich auch zeigen, wie der Republikaner mit dem «Inflation Reduction Act» (IRA) umgeht, der während der Amtszeit von Joe Biden verabschiedet wurde. Holcim setzt in diesem Gesetz grosse Hoffnungen. Der heutige Holcim-CEO Miljan Gutovic erklärte beim Weltwirtschaftsforum im Januar 2023 in Davos, dass das Unternehmen durch den IRA «eine starke Dynamik erleben» werde.
(cash)
