Der Goldpreis ist in den ersten Januar-Tagen weiter gestiegen. Mit 1876 Dollar kostet eine Feinunze des Edelmetalls fast 3 Prozent mehr als noch Ende Dezember. Seit November errechnet sich sogar ein Plus von mehr als 14 Prozent.

Aufgrund des zuletzt schwachen Dollars fällt die Bilanz für in Franken rechnende Anlegerinnen und Anleger dann doch nicht ganz so erfreulich aus, verringert sich das Plus seit November dadurch doch auf gut 5 Prozent.

China steigt mit den Goldbeständen in der Länderrangliste

In einem Kommentar der Bank Julius Bär erklärt sich der Autor Carsten Menke die jüngsten Gewinne damit, dass die People's Bank of China seit Oktober wieder Gold zukauft. Offiziellen Statistiken zufolge erwarb sie im Oktober unter dem Strich 32 Tonnen des Edelmetalls, gefolgt von weiteren 30 Tonnen im November.

Die chinesische Zentralbank sei nicht die einzige Käuferin von Gold, wie der bekannte Rohstoffstratege festhält. Auch Indien, Russland und die Türkei seien in den letzten Jahren immer wieder als Käufer des Edelmetalls in Erscheinung getreten. Mit einem Goldschatz im Umfang von 2000 Tonnen ist die People's Bank of China weltweit auf den siebten Rang aufgestiegen. Mit gerade einmal 3 Prozent an den gesamten Währungsreserven liegt der Goldanteil Chinas weiterhin weit unter dem Durchschnittswert aller Zentralbanken von 13 Prozent.

Julius-Bär-Experte mit seiner Einschätzung in guter Gesellschaft

Menke räumt zwar ein, dass das Gold politisch betrachtet an Bedeutung gewonnen hat. Dennoch glaubt er nicht, dass dies ausreicht, damit aus der jüngst beobachteten Erholung eine längere Aufwärtsbewegung erwächst. Seines Erachtens liegt der Unzen-Preis am oberen Ende dessen, was sich fundamental betrachtet rechtfertigen lässt.

Der Rohstoffstratege bleibt deshalb bei seiner neutralen Haltung für das Edelmetall. Er sieht dieses sowohl in drei als auch in zwölf Monaten bei rund 1700 Dollar je Unze notieren. Das wiederum deckt sich in etwa mit den Prognosen seiner Berufskollegen bei anderen Banken.