Der Kochboxenversender Hellofresh blickt trotz eines starken Endspurts 2022 nur vorsichtig optimistisch auf das laufende Jahr. Umsatz dürfte 2023 währungsbereinigt um zwei bis zehn Prozent zulegen, teilte das im MDax gelistete Unternehmen am Dienstag in Berlin mit. 2022 hatte der Konzern seinen Erlös um knapp 27 Prozent auf 7,6 Milliarden Euro gesteigert. Bereinigt um die Umrechnungseffekte wegen des im Jahresverlauf schwachen Euro waren das rund 7,05 Milliarden Euro.
Deutlich pessimistischer ist der Vorstand allerdings beim Betriebsgewinn: Bereinigt um Sondereffekte dürften vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) 460 bis 540 Millionen Euro vom Umsatz übrig bleiben, während sich Branchenexperten im Schnitt mehr erhoffen. 2022 hatte das Unternehmen 477 Millionen Euro operativ verdient und hält damit nun einen Ergebnisrückgang für möglich. Hellofresh begründete seine Prognose damit, dass das Unternehmen im ersten Halbjahr 2022 noch stark von der Pandemie profitiert hatte - dieser Effekt dürfte sich nach der Normalisierung und dem Wegfall von Corona-Massnahmen nicht wiederholen.
Im Abschlussquartal übertraf der Kochboxenversender die Erwartungen an den operativen Gewinn (Ebitda) hingegen bei weitem. Bereinigt um Sondereffekte verdiente Hellofresh mit rund 160 Millionen Euro 22,4 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum und damit deutlich mehr als gedacht. Der Umsatz der Monate Oktober bis Dezember kletterte um fast ein Fünftel auf knapp 1,9 Milliarden Euro. Analysten hatten in etwa damit gerechnet.
(AWP)