Knapp zwei Monate vor der US-Präsidentschaftswahl liefern sich die Kandidatin der Demokraten, Kamala Harris, und der Republikaner Donald Trump in Philadelphia ihr erstes und nach jetzigem Stand einziges TV-Duell. Es folgen aktuelle Entwicklungen.

An der Online-Wettbörse PredictIt verbesserten sich die Chancen von Harris auf den Sieg auf 55 Prozent von zuvor 52 Prozent. Die Chancen von Trump sinken dagegen auf 47 Prozent von zuvor 51 Prozent. Investoren erklären in ersten Reaktionen jedoch, die Debatte habe keine Entscheidung gebracht. Das Rennen bleibe eng. «Es gab keinen KO-Schlag», sagt der Marktstratege Karl Schamotta von Corpay.

Harris und Trump stritten am Dienstag in Philadelphia über zahlreiche Themen wie die Wirtschaftslage, Einwanderung, Abtreibung sowie die Kriege im Gazastreifen und der Ukraine. Mehrfach bezichtigten sie sich gegenseitig der Lüge. Für beide Präsidentschaftskandidaten ging es vor allem darum, noch unentschiedene Wähler von sich zu überzeugen. In Umfragen liegen sie in etwa gleichauf, weshalb im November mit einem engen Rennen gerechnet wird.

Im Juni hatte sich Trump bereits mit Präsident Joe Biden in einem TV-Duell gemessen. Damals war der Amtsinhaber noch der ausgemachte Kandidat der Demokraten. Er lieferte jedoch einen so desaströsen Auftritt ab, dass er wenige Wochen später letztlich auf eine erneute Kandidatur zugunsten seiner Vizepräsidentin Harris verzichtete. 

Inzwischen hat sich die US-Sängerin Taylor Swift für die Demokratin Kamala Harris bei der US-Präsidentschaftswahl ausgesprochen. Auf Instagram schrieb Swift in der Nacht auf Mittwoch unmittelbar nach dem TV-Duell zwischen Harris und dem Republikaner Donald Trump, auch sie habe die Debatte verfolgt.

Sie sei jüngst darauf aufmerksam gemacht worden, dass eine gefälschte, durch Künstliche Intelligenz (KI) generierte Version von ihr sich für Trump ausgesprochen habe. Sie sei deswegen zu dem Schluss gekommen, dass sie ihre Wahlpläne transparent machen müsse. «Ich werde bei der Präsidentschaftswahl 2024 meine Stimme für Kamala Harris und Tim Walz abgeben.»

In einer ersten Reaktion begrüsste Harris' Kandidat für die Vizepräsidentschaft, Walz, das formelle Wahlbekenntnis («endorsement») von Swift. «Ich bin unglaublich dankbar», sagte er dem Sender MSNBC. Eine Reaktion des Trump-Wahlkampfteams lag zunächst nicht vor.

(Reuters)