«Ich habe mich mit allen Arten von Tätern angelegt. Mit Sexualstraftätern, die Frauen missbraucht haben, mit Betrügern, die Verbraucher übers Ohr gehauen haben, mit Betrügern, die die Regeln gebrochen haben, um sich selbst zu bereichern», sagte Harris am Montag in der Parteizentrale in Wilmington in Anspielung auf Trumps Verurteilung im Schweigegeldprozess und und andere gegen ihn anhängige Rechtsverfahren. «Hören Sie mir also zu, wenn ich sage, dass ich Donald Trumps Stil kenne. In diesem Wahlkampf werde ich mit Stolz meine Bilanz mit seiner vergleichen.» Die 59-Jährige war Generalstaatsanwältin von Kalifornien und US-Senatorin, bevor sie Vizepräsidentin wurde.

Gleichzeitig skizzierte Harris ihre Vision für eine mögliche Präsidentschaft. Zu den zentralen Punkten ihres Programms gehören die Unterzeichnung von Gesetzen zum Schutz des Rechts auf Abtreibung sowie ein Verbot von Sturmgewehren. «Wir müssen die Rechte der Frauen schützen und gleichzeitig für mehr Sicherheit in unseren Gemeinden sorgen», sagte Harris. Zudem betonte sie, dass der Wiederaufbau der amerikanischen Mittelschicht ein zentrales Ziel ihrer Präsidentschaft sei.

Die Trump-Kampagne reagierte umgehend auf Harris' Rede. Sprecherin Karoline Leavitt bezeichnete die Vizepräsidentin als «genauso inkompetent wie Joe Biden und noch liberaler». Sie forderte Harris auf, die Verantwortung für die «gescheiterte Agenda» der Biden-Regierung der vergangenen Jahre zu übernehmen.

Insidern zufolge hat Harris mit rund 2000 Delegiertenstimmen bereits mehr als die notwendige einfache Mehrheit für die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten zusammen. Nach dem Verzicht von Präsident Joe Biden auf eine weitere Amtszeit wollen die US-Demokraten bis zum 7. August einen neuen Präsidentschaftskandidaten bestimmen, um eine geschlossene Front beim Parteitag in Chicago zu präsentieren und rechtliche Risiken zu vermeiden. Die Präsidentschaftswahlen finden am 5. November statt.

(Reuters)