Die Haltung der Hamas sei, keine Gespräche zu führen, «solange die zionistische Aggression gegen unser Volk nicht ein für alle Mal aufhört», teilte die Terrororganisation am Sonntag mit. Dies sei allen Vermittlern mitgeteilt worden.

Das Golfemirat Katar bemüht sich derzeit nach eigenen Angaben um Vermittlungen zwischen den Kriegsparteien «zur Erneuerung der humanitären Pause». Medienberichten zufolge sollen in den vergangenen Tagen hochrangige Beamte Israels und Katars in Norwegen zu Gesprächen über die Freilassung von Geiseln im Gegenzug für palästinensische Häftlinge zusammengekommen sein. Eine offizielle Bestätigung zu den Gesprächen gab es nicht. Katar unterhält gute Beziehungen zur Hamas.

Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hatte am Samstagabend gesagt, «nur anhaltender militärischer Druck» werde zur Freilassung aller Geiseln aus dem Gazastreifen führen. «Meine Weisung an das Verhandlungsteam basiert auf diesem Druck, ohne den wir nichts erreichen würden», sagte Netanjahu. Ohne diesen Druck wäre es Israel auch nicht gelungen, «einen Rahmen zu schaffen», der im November zur Freilassung von Geiseln geführt habe, so der Regierungschef.

Auslöser des Kriegs war das schlimmste Massaker in der Geschichte Israels, das Terroristen der Hamas sowie anderer extremistischer Gruppen am 7. Oktober in Israel verübt hatten. Mehr als 1200 Menschen wurden dabei getötet und rund 240 Geiseln in den Küstenstreifen verschleppt. Israel reagierte mit massiven Luftangriffen und einer Bodenoffensive. Nach Angaben der Hamas wurden seither mehr als 18 700 Menschen im Gazastreifen getötet.

Im November vereinbarten Israel und die Hamas unter Vermittlung Ägyptens und Katars eine rund einwöchige Feuerpause. Im Rahmen der Vereinbarung wurden 105 Geiseln freigelassen. Im Gegenzug entliess Israel 240 palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen. Nach israelischen Schätzungen werden noch 112 Geiseln festgehalten.

(AWP)