Es gebe ein sehr konkretes Projekt, bestehende Erdgas-Pipelines über das Mittelmeer und Italien nach Deutschland in Wasserstoff-Leitungen umzuwandeln, sagte er in einem in sozialen Medien verbreiteten Video am Donnerstag. «Durch diese Verbindung könnten wir in den Südosten Deutschlands kommen», sagte er. Dort könnte sie mit dem süddeutschen Netz verknüpft werden. Dies sei wichtig, da geplante Verbindungen von Norwegen oder Grossbritannien alle im Nordwesten Deutschlands ankämen. «Etwa 70 Prozent der Leitungen kann man nutzen, 30 müssen um- oder neu gebaut werden», sagte er zu der Algerien-Verbindung. «Das ist aber gemessen an den gut 3000 Kilometern immer noch sehr, sehr günstig.»

Habeck ist auf einem zweitägigen Besuch in Algerien und will dort eine Wasserstoff-Partnerschaft schliessen. Er verwies auf den grossen Bedarf etwa bei den im Rahmen der kürzlich veröffentlichten Kraftwerksstrategie geplanten Anlagen. Ein Grossteil des Wasserstoffs müsste dafür im Ausland produziert werden. «Algerien, das grösste Land Afrikas, hat ideale Bedingungen dafür und vor allem hat es eine Gas-Pipeline-Verbindung nach Europa», sagte der Grünen-Politiker. Das grösste Land Afrikas, das derzeit grosser Erdgas-Lieferant ist, könne mit Sonnen- oder Windenergie dann auf grünen Wasserstoff umsteuern. «Und für Algerien wäre es natürlich auch wirklich von Vorteil auszusteigen aus den fossilen Energien, aber gleich einzusteigen in eine neue Wertschöpfung, sodass das Land auch einen ökonomischen Anreiz hat, diesen Weg zu gehen.»

(Reuters)