Die Aktie von Swiss Re steht am Freitag im frühen Handel unverändert bei 73 Franken und ist damit der zweitschlechteste Titel im Swiss Market Index (SMI), der 0,6 Prozent zulegt.
Goldman Sachs senkte in einer Branchenstudie das Kursziel für Swiss Re auf 80 von zuvor 90 Franken. Die Einstufung lautet weiterhin "Sell". Das Analystenteam um Alan Devlin senkte für das laufende Jahr die Prognosen für den Gewinn pro Aktie (EPS) deutlich. Die Analsten rechnen mit höheren Schäden aus Naturkatastrophen und wegen der Corona-Pandemie. Zudem berücksichtigten sie dabei geringere Kapitalerträge.
Ihre EPS-Prognosen für 2023 bis 2026 erhöhen die Experten aber um 2 bis 8 Prozent, da sie für diesen Zeitraum von höheren Kapitalerträgen ausgehen.
Die Berenberg Bank dagegen hält die Rückversicherungsbranche nach dem enttäuschenden Abschneiden der letzten Wochen und Monaten für unterbewertet. Die Bilanzen der Rückversicherer seien weiterhin sehr stark, was ihnen auch in schadenreichen Jahren eine grosszügige Dividendenpolitik ermögliche, so die Bank in einer Studie Anfang Juni. Ihres Erachtens könnte sich für Grossinvestoren deshalb rächen, dass diese bei den europäischen Rückversicherungsaktien nur unterdurchschnittlich investiert sind. Für Swiss Re veranschlagen sie ein Kursziel von 99 Franken, das Rating lautet "Halten".
Die Aktie von Swiss Re hat in diesem Jahr mit 20 Prozent leicht mehr verloren als der SMI. Von den 23 Analysten, die in den letzten drei Monaten ein Urteil zu Swiss Re abgegeben haben und bei Bloomberg erfasst sind, errechnet sich ein durchschnittliches Kursziel von 93 Franken.
(cash)