In Franken stieg der Umsatz von Januar bis September um 7,7 Prozent auf 5,46 Milliarden Franken. Organisch, also ohne Zu- und Verkäufe sowie um Währungseinflüsse bereinigt, lagen die Verkäufe 6,1 Prozent höher als in der Vorjahresperiode, wie der Hersteller von Aromen und Duftstoffen für Esswaren, Haushalts- und Pflegeartikel am Dienstag mitteilte.

Treiber war dabei vor allem das breit abgestützte Wachstum in der Aromen-Division. Getränke und Milchprodukte, aber auch Snacks, kulinarische Aromen und Süsswaren hätten zum starken Zuwachs beigetragen, so Givaudan. Im Duftstoff-Segment lief weiterhin das Geschäft mit Luxusparfümen gut. Bei den Konsumgütern fiel das Wachstum dagegen relativ schwach aus.

Allerdings verlor Givaudan im dritten Quartal klar an Schwung. Von Juli bis September lag das organische Wachstum nämlich bei 5,8 Prozent und blieb damit deutlich hinter dem 7,9 Prozent im zweiten Quartal zurück. Auch die Erwartungen der Analysten wurden verfehlt. Diese gingen im Vorfeld gemäss AWP-Konsens für das dritte Quartal von einem organischen Wachstum von 7,3 Prozent aus.

Bei Preisweitergaben auf Kurs

Dennoch bleibt Givaudan bequem oberhalb der eigenen mittelfristigen Zielbandbreite. Diese sieht ein organisches Wachstum von 4 bis 5 Prozent vor und wurde als Ziel bestätigt. Zudem will der Konzern auch künftig einen freien Cashflow von mindestens 12 Prozent des Umsatzes erwirtschaften.

Dass Givaudan weiter klar oberhalb der eigenen Zielbandbreite wächst, dürfte allerdings nicht nur auf gestiegenen Volumen, sondern zu einem erheblichen Teil auch auf Preiserhöhungen basieren. Denn Givaudan gibt die gestiegenen Rohmaterialpreise laufend an die Kunden weiter.

In der Regel kompensiert der für seine Preissetzungsmacht bekannte Konzern gestiegene Kosten innerhalb von 12 bis 18 Monaten. Auch jetzt sieht sich das Unternehmen weiter "voll auf Kurs", die gestiegenen Kosten vollständig via Preisweitergaben auszugleichen, wie es heisst.

Dividende in Gefahr?

Dennoch dürfte es im laufenden Jahr aber zu einer Verwässerung der Margen kommen. Die Margenverwässerung werde Givaudan in den Geschäftsjahren 2022 und 2022 treffen, heisst es etwa in einem Kommentar der Bank Vontobel. In Analystenkreise kam auch schon die Fragen auf, ob der Cashflow reichen wird, um wie gewohnt die Dividende zu erhöhen. Aufschluss dürften hier erst aber die Präsentation zu den Jahreszahlen 2022 bringen, wenn Givaudan auch wieder den Gewinn ausweist.

Einige Analysten heben angesichts des derzeit schwierigen Umfelds aber die Krisenfestigkeit von Givaudan hervor. So geht etwa Baader Helvea davon aus, dass die Aktie im derzeitigen Umfeld vergleichsweise gut abschneiden wird.

Viele Analysten rechnen bis auf weiteres aber mit einer volatilen oder gar deutlich rückläufigen Kursentwicklung. Am (heutigen) Dienstag notieren die Givaudan-Aktien bis um 9.40 Uhr denn auch 5,9 Prozent im Minus auf 2850 Franken.

(AWP)