Auch im Schlussquartal dürfte das organische Wachstum trotz einer leichten Abschwächung ausserordentlich stark gewesen sein. Nach neun Monaten lag dieses zwar noch bei 13,0 Prozent. Aber auch für das Gesamtjahr 2024 wird gemäss AWP-Konsens mit 12,1 Prozent ein Wert deutlich über dem mittelfristigen Zielkorridor des Unternehmens von 4 bis 5 Prozent erwartet.
Die neun von AWP befragten Analysten erwarten bei Givaudan einen Umsatz von 7,42 Milliarden Franken im Vergleich zu 6,92 Milliarden Franken im Vorjahr. Dabei dürften besonders die Riechstoffe von 3,3 auf 3,66 Milliarden Franken zum Wachstum beigetragen haben. Im Aromensegment wird mit einem Umsatz von 3,77 Milliarden im Vergleich zu 3,6 Milliarden im Vorjahr gerechnet.
Die Margen dürften von 21,3 in 2023 auf 23,9 in 2024 ansteigen und der Reingewinn bei 1,11 Milliarden Franken liegen. Und wie üblich ist wieder eine Erhöhung der Dividende zu erwarten.
Gebremst haben dürfte allerdings weiterhin der negative Währungseffekt. Zudem wird der Beitrag durch Akquisitionen relativ gering ausgefallen sein. So erwarten Analysten in Schweizer Franken im Schnitt nur noch ein Umsatzwachstum von 7,3 Prozent.
Ausblick 2025: Normalisierung oder Einbruch des Wachstums
Mit Blick auf das neue Geschäftsjahr 2025 ist auch die Frage interessant, wie nachhaltig das Wachstum sein wird. Einige Marktbeobachter befürchten einen deutlichen Einbruch oder zumindest eine starke Normalisierung - nicht zuletzt, weil die Vergleichsbasis nun deutlich höher liegt.
Es gibt aber auch Stimmen, die solche Befürchtungen für übertrieben halten. Denn die Konsumgüterunternehmen müssten derzeit investieren, um ihre Wachstumsziele zu erreichen und im Wettbewerb mit starken lokalen und regionalen Konzernen zu bestehen, was wiederum Givaudan zugutekomme, heisst es etwa im Kommentar der Bank Vontobel.
Für den aktuellen Geschäftsverlauf gibt das Management jeweils keinen quantitativen Ausblick. Mittelfristig, also innerhalb des noch bis 2025 laufenden Fünfjahreszyklus, strebt der Branchenprimus ein organisches Wachstum von 4 bis 5 Prozent an. Zudem soll der freie Cashflow mindestens 12 Prozent des Umsatzes betragen.
Das Kurspotenzial ist noch nicht ausgereizt
Die Aktien von Givaudan gehören im neuen Jahr zu den grössten Verlierern unter den Blue Chips. Während der Gesamtmarkt (SMI) rund 4 Prozent zulegte, verzeichneten die Givaudan-Titel Kursverluste von bis zu 4 Prozent. Im vergangenen Jahr legten die Titel um knapp 14 Prozent zu.
Aufgrund der jüngsten Gewinnmitnahmen beziffert sich das implizierte Gewinnpotenzial bei den Aktien auf knapp 9 Prozent. Das durchschnittliche Kursziel sehen Analysten gemäss AWP-Analyser bei 4’280 Franken. Dabei sprechen sieben Experten eine Kaufempfehlung, 12 ein «Halten» und drei Analysten eine Verkaufsempfehlung aus. Das höchste und niedrigste Kursziel liegen bei 5’100 respektive 3’400 Franken.
(AWP/cash)