Es gebe Gespräche über ein Darlehen in Höhe von mehr als 100 Millionen Euro, sagte eine mit der Situation vertraute Person am Montag zur Nachrichtenagentur Reuters. Zuvor hatte die Agentur Bloomberg über einen solchen Notkredit berichtet. Kühne und einige Banken könnten insgesamt einen Kredit von mehr als 100 Millionen Euro bereitstellen, hiess es in dem Bloomberg-Bericht unter Berufung auf mehrere mit der Angelegenheit vertraute Personen. Das Geld würde Liquidität zur Deckung von Rechnungen und zur Fortsetzung der Bauarbeiten bereitstellen, sagten die Insider.

Die Gläubiger der Signa Prime sollen am Montagnachmittag über den Sanierungsplan abstimmen. Konkret könnte ein Treuhänder das Ruder übernehmen und alle Vermögenswerte über maximal fünf Jahre verkaufen. Damit wäre zunächst ein Konkurs abgewendet und man hätte länger Zeit, um die Luxus-Immobilien in Österreich und Deutschland zu verkaufen. Bei einem Konkurs müssten die Immobilien hingegen möglichst rasch verkauft werden, was den Verkaufspreis drücken dürfte und damit einen geringeren Erlös für die Gläubiger bringen würde.

Der Chef von Österreichs Finanzverwaltung, Wolfgang Peschorn, will dem Sanierungsplan nicht zustimmen. Er begründete dies damit, dass die für einen langsamen Verkauf notwendige Liquidität nicht vorhanden sei. Zudem bezweifelte er, dass die in Aussicht gestellte Sanierungsquote von mindestens 30 Prozent erreicht werden kann.

(Reuters)