Der Richter des US-Bezirksgerichts in Arizona, David Bury, hob diese Woche die Zulassungen von Unkrautvernichtungsmitteln auf Dicamba-Basis durch die Environmental Protection Agency (EPA) ab 2020 auf.

In der Begründung des Gerichts hiess es, die Behörde habe gegen Verfahren verstossen, die eine Berücksichtigung von Eingaben der Öffentlichkeit vorschrieben. Der Gerichtsentscheid betrifft die Herbizide XtendiMax von Bayer, Engenia von BASF und Tavium von Syngenta, die in den USA häufig eingesetzt werden.

Bayer-Sojabohnen, die gegen Herbizide auf Dicamba-Basis resistent sind, werden in den Vereinigten Staaten am zweithäufigsten angebaut, obwohl nicht alle mit der Chemikalie gesprüht werden. Landwirtschaftliche Verbände und Agrarunternehmen warnen, dass die Entscheidung, sollte sie von der US-Regierung durchgesetzt werden, Landwirten finanziell schaden könnten. Zudem würden die Möglichkeiten zur Bekämpfung von Unkräutern eingeschränkt, die zunehmend Resistenzen gegen eine begrenzte Anzahl von Herbiziden entwickelten.

Das Unternehmen BASF sagte dazu, die meisten Farmer hätten bereits entschieden, welche Sojabohnen, Baumwollsaaten und Chemikalien sie für ihre nächsten Ernten im Frühjahr verwenden wollten. «Die Lieferketten werden nun durch den unvorhergesehenen Bedarf an Chemikalien auf den mehr als 40 Millionen direkt betroffenen Dicamba-toleranten Sojabohnen- und Baumwollfeldern, erheblich beeinträchtigt».

Die betroffenen Unternehmen erklärten, sie seien mit der Gerichtsentscheidung nicht einverstanden und warteten auf eine Stellungnahme der Umweltbehörde EPA.

Die Entscheidung des Gerichts verbietet es den Landwirten, in der kommenden Anbausaison Dicamba-Produkte zu versprühen, es sei denn, die EPA erlaubte ihnen, bereits ausgelieferte Bestände des Herbizids zu verwenden, sagte Meredith Stevenson, Anwältin des Center for Food Safety.

Umweltschützer begrüssten die Gerichtsentscheidung. Herbizide auf Dicamba-Basis seien dafür bekannt, dass sie vom Wind weitergetragen und Pflanzen schädigen könnten, die diese Chemikalie nicht vertragen.

Im Juni 2020 hatte ein US-Berufungsgericht den Verkauf von Herbiziden auf Dicamba-Basis geblockt. Demnach hatte die EPA die Risiken im Zusammenhang mit dem Einsatz der Chemikalien unterbewertet. Die EPA unter dem damaligen Präsidenten Donald Trump erklärte daraufhin, dass die Landwirte ihre vorhandenen Vorräte nutzen könnten. Im Oktober 2020 genehmigte die EPA den Einsatz der Herbizide mit neuen Einschränkungen wieder.

Unter Präsident Joe Biden stellte die Behörde im Dezember 2021 in Frage, ob Dicamba-Unkrautvernichtungsmittel sicher auf Sojabohnen und Baumwolle gesprüht werden können, ohne «unangemessene Risiken» für andere Pflanzenkulturen zu schaffen.

(Bericht)