Der Jahresgewinn 2023 von Swiss Life stieg um 8 Prozent auf 1,11 Milliarden Franken, wie es am Donnerstag hiess. Der Betriebsgewinn rückte bereinigt um 1 Prozent auf 1,50 Milliarden vor. Mit dem Ergebnis konnte der Lebensversicherungskonzern die Erwartungen knapp erfüllen. Die Dividende soll um 3 Franken auf 33 Franken je Aktie erhöht werden, wie von Analysten erwartet. 

Die Fee-Erträge aus Finanzberatungen, der Vermögensverwaltung und dem Verkauf anlagegebundener Vorsorgeprodukte stiegen um 1 Prozent auf 2,40 Milliarden Franken. Um Währungseinflüsse bereinigt hätte ein Plus von 3 Prozent resultiert.

Die Aktien von Swiss Life reagieren am Donnerstag negativ auf die Jahreszahlen. Der Titel fällt über 5 Prozent auf 631 Franken.

Dabei spielen Gewinnmitnahmen bei der zuletzt stark gestiegenen Aktie ein Rolle. Speziell von den Fee-Ergebnissen und bei den Bruttoprämien hatten sich die Analysten aber mehr erhofft.

Die Prämieneinnahmen im Versicherungsgeschäft stiegen im letzten Jahr um 1 Prozent auf 19,8 Milliarden Franken. Um Währungseinflüsse bereinigt resultierte ein Plus von 3 Prozent. Im Heimmarkt Schweiz blieben die Prämieneinnahmen stabil bei 9,94 Milliarden Franken. Leichtes Wachstum gab es im Ausland.

Experten erklären sich das verhaltene Abschneiden bei den Fee-Erträgen nicht zuletzt mit der herausfordernden Situation am Immobilienmarkt, wie AWP schreibt. Wertveränderungen auf den Immobilienbeständen schlugen denn auch mit einer Milliarde Franken negativ zu Buche.

Tagesgeschäft nicht völlig immun gegen Marktschwankungen

Wie der zuständige Vontobel-Analyst schreibt, war 2023 kein überragendes Jahr für das Unternehmen. Er sieht letzteres - wie auch das Management - dennoch auf Kurs, die bis Ende 2024 kommunizierten Ziele erreichen oder gar übertreffen zu können. Es zeige sich, dass das Tagesgeschäft nicht völlig immun gegen Marktschwankungen sei. Die Solvenz und die Cash-Flow-Generierung erachtet Vontobel hingegen weiterhin als stark.

Einer der wenigen Lichtblicke ist laut Experten die Verbesserung der SST-Quote auf 210 von 205 Prozent gegenüber Ende September. Auch mit dem Wachstum der verwalteten Kundenvermögen und der Nettoneugeldentwicklung im Asset Management kann der Lebensversicherungskonzern bei den Analysten punkten.

Die Zürcher Kantonalbank spricht in seinem Kommentar von einem «gemischten Kennzahlenset» mit einem Fee-Ergebnis und einem Asset Management unter den Erwartungen. Das Versicherungsgeschäft zeige allerdings eine Entwicklung, die «in Ordnung» sei. So resultiere vor allem aus dem Schweizer Geschäft ein guter Gewinnbeitrag. Die Dividendenausschüttung sieht er derweil im Rahmen der Erwartungen.

Die UBS verweist in einer ersten Einschätzung ebenfalls darauf hin, dass insbesondere die nicht-wiederkehrenden Fee-Erträge sehr deutlich unter den Erwartungen ausgefallen seien. Die Ziele des Versicherungskonzerns im Fee-Geschäft seien nun von einer Verbesserung des Immobilienumfelds in Frankreich und Deutschland abhängig. Bezüglich der negativen Kursreaktion auf das Zahlensetz verweist aber auch der Experte der Grossbank auf die jüngste starke Entwicklung der Swiss Life-Aktie.

Im Zuge der Generalversammlung wird Swiss-Life-Konzernchef Frost wie angekündigt den Stab an den langjährigen Finanzchef Matthias Aellig weitergeben. Das Schweizer Geschäft wird derweil Roman Stein weiterführen. Er folgt auf den an Krebs erkrankten Markus Leibundgut.

Leibundgut hatte die Leitung bereits letzten Sommer interimistisch an Stein übertragen, um sich auf die Genesung konzentrieren zu können. Der Genesungsprozess schreite gut voran, schreibt Swiss Life. Doch habe sich Leibundgut dazu entschieden, sich künftig auf Aufgaben ausserhalb von Swiss Life zu konzentrieren.

(AWP/cash)