Der Umsatz erhöhte sich von Januar bis September um 0,4 Prozent auf 2,40 Milliarden Franken, wie der Sanitärtechnikkonzern am Donnerstag mitteilte. Ohne die negativen Währungseffekte im Umfang von 62 Millionen Franken ergab sich gar ein organisches Plus von 3,1 Prozent. Insgesamt wurden die Ergebnisse der ersten neun Monate durch die ungünstige Währungsentwicklung negativ beeinflusst. Währungsbereinigt sei jedoch auf allen Stufen der Erfolgsrechnung eine positive Entwicklung zu verzeichnen gewesen, betont Geberit.

Dabei hat sich die Geschäftsdynamik im dritten Quartal weiter verbessert. Im dritten Quartal erzielte Geberit ein organisches Umsatzplus von 6,2 Prozent. Im zweiten Quartal lag dieses bei 5,2 Prozent.

Neue Produkte laufen gut

Die Nachfrage und die entsprechenden Absatzvolumina in den Endmärkten seien zwar weiterhin rückläufig gewesen, heisst es zum Geschäftsverlauf nach neun Monaten. Gestützt wurden die Verkäufe indes vom Wiederaufbau der Lagerbestände beim Grosshandel sowie von der starken Entwicklung verschiedener neuer Produkte. Geholfen hat im Vergleich aber auch die schwache Vorjahresperiode.

Regional gesehen hätten weiterhin die europäischen Märkte - wo Geberit rund 90 Prozent des Umsatzes erzielt - am meisten unter den «sehr herausfordernden» Rahmenbedingungen für die Sanitärindustrie gelitten.

Dennoch resultierte auf währungsbereinigter Basis hier ein Umsatzplus von 2,2 Prozent, mit einem überdurchschnittlichen Wachstum in Osteuropa und positiven Wachstumsraten etwa auch in Italien oder dem wichtigsten Einzelmarkt Deutschland. Unter dem Vorjahresniveau blieben die Verkäufe in der Schweiz oder in Nordeuropa.

Gewinnmarge auf hohem Niveau verbessert

Auch beim Gewinn gab es in Neunmonatsvergleich eine leichte Verbesserung. So legte der Betriebsgewinn auf Stufe EBITDA gegenüber dem Vorjahr um 0,7 Prozent auf 754 Millionen Franken und die entsprechende Marge um 10 Basispunkte auf 31,4 Prozent zu. Positiv hätten sich hier die im Vorjahresvergleich tieferen direkten Materialkosten ausgewirkt, negativ hingegen die hohe Lohninflation in vielen Ländern.

Der Reingewinn sank gleichzeitig um 3,1 Prozent auf 501 Millionen Franken, belastet insbesondere von einer deutlich höheren Steuerrate aufgrund der seit 2024 gültigen OECD-Mindestbesteuerung. Mit den Zahlen wurden die Erwartungen auf allen Ebenen übertroffen.

Der bisherige Ausblick auf das Gesamtjahr 2024 wird erhöht. Demnach rechnet der Konzern neu mit einem Umsatzplus in Lokalwährungen von 1 bis 2 Prozent (bisher flache Entwicklung) und mit einer EBITDA-Marge von rund 29,5 Prozent (bisher rund 29 Prozent).

Allzu euphorisch zeigt sich das Unternehmen mit Blick auf die Märkte dennoch nicht. Für das Gesamtjahr 2024 sei aufgrund der herausfordernden Rahmenbedingungen weiterhin mit einer insgesamt rückläufigen Bauindustrie zu rechnen, insbesondere im Neubausektor. Immerhin seien die Baugenehmigungen in Europa im ersten Semester 2024 nicht mehr so stark zurückgegangen wie 2023.

Im globalen Renovationsgeschäft, welches rund 60 Prozent zum Umsatz beiträgt, läuft es hingegen besser. Und trotz des schwierigen Umfelds erwartet Geberit positive Impulse für die Nachfrage dank der erfolgten Zinswende in Europa und dem strukturellen Trend hin zu höherwertigen Sanitärstandards.

(AWP)