Der kriselnde Vermögensverwalter GAM soll sich laut einem Medienbericht auf der Suche nach einem Käufer befinden. Es sei das Ziel von GAM, noch vor der auf Ende April verschobenen Publikation des Jahresergebnisses einen Käufer zu finden, schreibt die "Financial Times" unter Bezug auf mehrere mit der Sache vertraute Personen.
Die Verschiebung der Offenlegung der Jahreszahlen sollte GAM die nötige Zeit vor dem Abschluss eines Deals geben, so die Zeitung. Zuletzt hatte vor Weihnachten der britische Nachrichtenkanal "Sky News" auf seinem Online-Newsportal über einen möglichen Verkauf berichtet. Damals hiess es, dass GAM mit Investmentbankern der UBS zusammenarbeite. Diese sollten dem Artikel zufolge das Interesse von potenziellen Käufern ausloten.
Mit Blick auf GAM hatte es in den vergangenen Jahren immer wieder Übernahmegerüchte gegeben. Nach der Suspendierung eines früheren Star-Fondsmanager wegen schweren Fehlverhaltens 2018 konnte sich die Gesellschaft nicht mehr richtig erholen. Zuletzt verzeichnete der Asset Manager im dritten Quartal 2022 weitere Abflüsse von Kundengeldern.
Auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP wollte sich das Unternehmen nicht zum Sachverhalten äussern. Das an der Schweizer Börse kotierte Unternehmen hatte Ende Januar gewarnt, dass es im Jahr 2022 einen hohen Verlust erleiden werde, hauptsächlich aufgrund des Wertverlusts des verwalteten Vermögens. GAM rechnet mit einem bereinigten Verlust vor Steuern von 42,8 Millionen Franken, gegenüber einem negativen Ergebnis von 9,6 Millionen Franken im Vorjahr.
(AWP)