Silchester International hält neuerdings keine 3 Prozent mehr am Vermögensverwalter GAM. Das geht aus einer Offenlegungsmeldung an die SIX Swiss Exchange hervor. Der Beteiligungsveränderung liegt allerdings kein Verkauf von Aktien zugrunde. Vielmehr wurde der frühere Ankeraktionär im Zuge der Kapitalerhöhung auf seinem Aktienpaket verwässert.

Das wiederum lässt darauf schliessen, dass die Amerikaner die ihnen zugeteilten Bezugsrechte nicht ausgeübt haben. Sie sind damit in guter Gesellschaft. Erst vor wenigen Tagen war bekannt geworden, dass bloss 42 Prozent der Bezugsrechte ausgeübt worden sind. Sprich: Auch viele andere Aktionäre wollten die Kapitalerhöhung nicht mittragen.

Wie im Vorfeld vereinbart, übernimmt nun die Aktionärsgruppe um den französischen Telekommunikationsmilliardär Xavier Niel die nicht bezogenen Aktien. Unter dem Strich fliessen GAM aus der Kapitalerhöhung so dennoch 98 Millionen Franken zu.

Zu den aktuellen Kursen von 11 Rappen je Aktie bringt GAM an der Börse gerade noch 116 Millionen Franken auf die Waage. Als sich Silchester International im Oktober 2011 mit 3 Prozent bei der früheren Julius-Bär-Tochter einkaufte, war der Vermögensverwalter noch ein Milliardenunternehmen. Auf bereinigter Basis wurden damals Kurse von 10 Franken und mehr bezahlt. Aufgrund ihrer attraktiv hohen Dividendenrendite war die Aktie gerade bei einkommensorientierten Aktienanlegern sehr beliebt.

GAM-Aktie eines der SIX-Schlusslichter im laufenden Jahr

In der Spitze hielt Silchester International einst sogar etwas mehr als 15 Prozent an GAM. Zu diesem Zeitpunkt galten sie als Ankeraktionär des Vermögensverwalters. Ab Ende Oktober letzten Jahres begannen sie dann aber, ihr Aktienpaket sukzessive zu reduzieren. Die Rolle des neuen Ankeraktionärs wird nun der Aktionärsgruppe um Xavier Niel zuteil.

Die Freude Niels und seiner Mitaktionäre darüber dürfte sich indes in Grenzen halten. Denn alleine in diesem Jahr hat die GAM-Aktie mehr als 70 Prozent ihres Kurswerts eingebüsst. Mit dieser ernüchternden Bilanz ist sie weit oben auf der diesjährigen SIX-Verliererliste zu finden. Ob sich daran bis Ende Dezember noch grossartig etwas ändert...?