Die meisten Titel legten zu, die Kursausschläge blieben aber mehrheitlich moderat und bröckelten nach einer schwachen US-Eröffnung bis zum hiesigen Handelsschluss noch etwas ab. Zu den klaren Outperformern zählten die Aktien der Swiss Re. Sprudelnde Kapitalerträge bescherten dem Rückversicherer einen kräftigen Gewinnanstieg. Ansonsten war in Marktkreisen im Vorfeld des Notenbankertreffens in Jackson Hole eine gewisse Anspannung zu spüren. Das am Vorabend veröffentlichte Protokoll der letzten FOMC-Sitzung des Fed habe gezeigt, dass eine Mehrheit der Fed-Mitglieder für eine erste Zinssenkung der US-Notenbank im September gestimmt habe, hiess es etwa bei Swissquote.

An anderer Stelle wurde auf die überraschend stark revidierten Zahlen zu den neu geschaffenen Stellen in den USA hingewiesen. Die Korrektur nach unten deute darauf hin, dass sich der US-Arbeitsmarkt schwächer entwickelt habe als erwartet. Fed-Chef Jerome Powell müsse daher nun sehr konkrete Hinweise auf eine Zinssenkung im September geben, sagten Händler. Die Veröffentlichung der jüngsten Daten zu den Einkaufsmanagerindizes in der Eurozone sorgte unterdessen zwar für eine positive Überraschung, hatte aber kaum Einfluss auf die hiesigen Aktienmärkte. In Börsenkreisen wurde der besser als erwartet ausgefallene Einkaufsmanagerindex vor allem auf olympiabedingte Effekte im französischen Dienstleistungssektor zurückgeführt.

Der Leitindex SMI schloss schliesslich Prozent 0,45 Prozent höher bei 12'305,45 Punkten. Der SLI, der die 30 wichtigsten Titel umfasst, gewann 0,60 Prozent auf 1999,88 Punkte. Er schloss damit wieder knapp unter der psychologisch wichtigen Marke von 2000. Der breiter gefasste SPI gewann derweil 0,44 Prozent auf 16'345,50 Punkte. Im SLI standen 22 Gewinnern nur sechs Verlierer gegenüber. Roche Inhaber und Nestlé schlossen derweil unverändert.

Auf Einzeltitelebene setzten sich unter den Blue Chips Swiss Re (+4,5 Prozent) mit einem kräftigen Plus an die Spitze. Der Rückversicherer überzeugte vor allem auf der Gewinnseite und übertraf die Erwartungen der Analysten. Der Konzern profitierte von einer relativ geringen Grossschadenbelastung sowie einem starken Kapitalmarktergebnis. Sollten keine ausserordentlichen Ereignisse das zweite Halbjahr belasten, dürfte die Gewinnprognose für das Gesamtjahr übertroffen werden, hiess es in einem Kommentar der Bank Vontobel.

Dahinter legten auch Sika (+1,6 Prozent) und Sonova (+1,7 Prozent) deutlich zu. Der Hörgerätehersteller fand nach einem schwachen Start und zuvor zwei Verlusttagen, verbunden mit einer Abstufung durch die US-Bank Morgan Stanley, wieder in den Vorwärtsgang. In Kürze steht der Kapitalmarkttag an, auf dem das Unternehmen bei Investoren für seine neue Plattform werben will.

Auch die Gewinne der beiden nächstplatzierten Titel Partners Group und Lonza waren mit +1,5 bzw. +1,4 Prozent respektabel. Ansonsten gab es eine Reihe von Titeln mit Gewinnen zwischen 0 und 1 Prozent wie UBS, Kühne+Nagel, Alcon, Schindler oder Holcim. Zum Zementhersteller hiess es in einem charttechnischen Kommentar von Rahn+Bodmer, dass die Aktie nach dem Sprung über die 80-Franken-Marke nun wieder das Jahreshoch in Angriff nehmen könnte. Dieses liegt bei 85,58 Franken.

Eher schwach schnitten die Schwergewichte Roche I (unv.), Roche GS (-0,1 Prozent), Novartis (+0,1 Prozent) und Nestlé (unv.) ab. Zu den wenigen Verlieren gehörten ansonsten Sandoz (-0,6 Prozent), Logitech (-0,5 Prozent) oder etwa VAT (-0,4 Prozent).

Im breiten Markt legten zahlreiche Firmen ihre Halbjahresergebnisse vor. Deutlich zulegen konnten beispielsweise SPS (+2,4 Prozent) oder Siegfried (+7,4 Prozent). Letztere notierten zeitweise auf einem neuen Allzeithoch.

Massiv unter Druck geriet hingegen Hochdorf (-24 Prozent). Grund dafür war eine äusserst pessimistische Einschätzung des Titels durch Research Partners.

Nach Zahlen gaben Kudelski (-7,2 Prozent) und Peach Property (-8,1 Prozent) nach. Bei letzteren belastete insbesondere die angekündigte Kapitalerhöhung.

(AWP)