Frauen profitieren laut einer Studie am meisten von der Reform der beruflichen Vorsorge. 275'000 Frauen würden durch die BVG-Reform, welche im Herbst an die Urne kommt, eine höhere Rente erhalten. Grund dafür sei eine bessere Versicherung der Teilzeitarbeit.

Die Reform passe unter anderem den Koordinationsabzug an, teilte der Frauendachverband Alliance F am Dienstag mit. Anstelle eines fixen Betrags der abgezogen wird, bleibe neu nur ein Fünftel des Lohns unversichert. Davon würden laut der Studie Teilzeitarbeitende und Niedrigverdienende profitieren. Insgesamt wären nach der Reform 359'000 Menschen besser versichert, davon sind rund drei Viertel Frauen.

Für 169'000 Menschen, davon 67'000 Frauen, hätte die Reform tiefere Renten zur Folge, zeigte die von Alliance F in Auftrag gegebene Studie. Grund dafür ist die Senkung der Mindestverzinsung sowie die Senkung der Lohn-Beitragssätze ab 45 Jahren. Für 85 Prozent der Versicherten hätte dies aber kaum Auswirkungen, da sie bereits ausreichenden überobligatorisch versichert sind.

«Mit dem angepassten Koordinationsabzug setzen wir ein wichtiges und altes Anliegen der Frauenverbände um. Damit verringert sich die Rentenlücke zwischen Frauen und Männern», liess sich GLP-Nationalrätin und Co-Präsidentin von Alliance F, Kathrin Bertschy, im Communiqué zitieren.

Die BVG-Reform stösst allerdings nicht nur auf Zustimmung. «Die Reform sei zu teuer und bringe zu wenig», sagte SP-Nationalrätin und Alliance F-Vorstandsmitglied Min Li Marti in einem Artikel von CH Media ebenfalls am Dienstag. Laut Marti sei die Reform komplex und unübersichtlich. Es gebe Menschen, die mehr bezahlen müssen und am Ende weniger Rente bekommen.

Im Auftrag der Alliance F untersuchte BSS Volkswirtschaftliche Beratung die Auswirkungen der BVG-Reform auf verschiedene Bevölkerungsgruppen.

(AWP)