Frankreich hat dem Libanon einen schriftlichen Vorschlag zur Beendigung der Feindseligkeiten an der israelisch-libanesischen Grenze vorgelegt. Nach Angaben vier hochrangiger libanesischer und drei französischer Beamter hat der französische Aussenminister Stéphane Séjourné den schriftlichen Vorschlag in der vergangenen Woche an den libanesischen Ministerpräsidenten Nadschib Mikati und hochrangige Staatsbeamte überreicht.

«Wir haben Vorschläge gemacht und stehen in Kontakt mit den Amerikanern. Es ist wichtig, dass wir alle Initiativen zusammenbringen und Frieden schaffen», sagte Séjourné am Montag auf einer Pressekonferenz.

Dem französischen Vorschlag zufolge sollen sich die Kämpfer verschiedener Milizen, darunter auch der von Iran unterstützten Hisbollah, zehn Kilometer von der Grenze zu Israel zurückziehen. Damit solle die Ausweitung eines Konflikts verhindert werden, der «ausser Kontrolle» geraten könne. Der französische Dreistufenplan sieht einen zehntägigen Deeskalationsprozess vor, der mit Verhandlungen über den umstrittenen Verlauf der Grenze zwischen Israel und dem Libanon abgeschlossen werden soll.

Demnach sollen alle Milizen ihre Angriffe aus dem Südlibanon auf Israel einstellen. Im Gegenzug soll Israel seine Luftangriffe auf Ziele im Libanon beenden. Der französische Vorschlag sieht weiterhin vor, bis zu 15.000 Soldaten der regulären libanesischen Armee im Südlibanon an der Grenze zu Israel zu stationieren.

Laut Angaben eines französischen Diplomaten ist der Vorschlag den Regierungen Israels und des Libanons, sowie der Hisbollah-Miliz zugestellt worden.

Auf eine Anfrage von Reuters sagte das ranghohe Hisbollah-Mitglied Hassan Fadlallah, Hisbollah werde «vor einer Einstellung der Angriffe auf Gaza keine Angelegenheiten im Zusammenhang mit der Situation im Südlibanon» erörtern.

Ein israelischer Beamter erklärte gegenüber Reuters, man habe den französischen Vorschlag erhalten. Die Regierung befasse sich damit.

(Reuters)