Der Autobauer Ford will mit einer Finanzspritze sein kriselndes Geschäft in Deutschland und Europa wieder auf Kurs bringen. Die neue Finanzierung von bis zu 4,4 Milliarden Euro umfasse eine Kapitaleinlage, um die Schulden der Ford-Werke zu reduzieren, teilten die Ford-Werke am Montag in Köln mit. Zusätzlich würden Mittel «für einen mehrjährigen Businessplan bereitgestellt, der darauf abzielt, die laufenden Restrukturierungsbemühungen zu unterstützen und die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern». Um langfristig in Europa erfolgreich zu sein, müsse der Konzern auch weiter seine Strukturen vereinfachen, Kosten senken und die Effizienz steigern, sagte Ford-Vizechef John Lawler. «Ford bekennt sich mit der Finanzierung klar zu seinem europäischen Geschäft», betonte er.

Ford hatte im vergangenen November angekündigt, dass bis Ende 2027 in Europa rund 4000 Stellen wegfallen sollen, allein 2900 davon in Deutschland und 800 in Grossbritannien. Ford verwies damals auf die schwierige Lage der Automobilindustrie in Europa, die durch schwache Nachfrage, hohe Kosten im Zuge der Umstellung auf die E-Mobilität, erbitterten Wettbewerb und die Regulierung geprägt sei. Das Management appellierte damals an die Politik, die Transformation zur Elektromobilität stärker zu unterstützen. Ford baut in Köln zwei neue Elektro-Pkws, den Ford Explorer und den Ford Capri. «Wir (brauchen) eine klare politische Agenda in Europa, die die Akzeptanz von Elektroautos fördert und die Verbrauchernachfrage mit den europäischen Emissionszielen in Einklang bringt», betonte Lawler erneut.

(Reuters)