Der Umsatz legte um 3 Prozent auf 1,29 Milliarden Franken zu, wie der Hersteller von Bodenbelägen, Bauklebstoffen und Förderbändern am Dienstag mitteilte. Dabei spielten negative Währungseffekte eine bremsende Rolle. In Lokwalwährungen lag das Plus bei 8 Prozent, wobei die Preise insgesamt um 11 Prozent erhöht worden seien.
Das vergangene Geschäftsjahr ist in den Worten des Unternehmen durchzogen ausgefallen. Nach der kontinuierlichen Belebung der Märkte im Jahr 2021 und Anfang 2022 habe sich die Nachfrage ab Spätsommer 2022 reduziert, was zu einem unerwartet deutlichen Volumenrückgang im zweiten Halbjahr von 6 Prozent geführt habe. Im Gesamtjahr lag der Volumenrückgang bei 3 Prozent.
Die rückläufigen Volumina bei deutlich gestiegener Kostenstruktur haben in der Folge zu einem starken Rückgang des Gewinns geführt. Denn entsprechend der Erholung von 2021 und Anfang 2022 seien die Strukturen und der Personalbestand ausgebaut worden.
Gewinn reduziert sich deutlich
Der operative Gewinn auf Stufe EBIT dürfte gemäss den Erwartungen um 27 Prozent auf 131 Millionen Franken zurückgegangen sein und der Reingewinn in ähnlichem Ausmass auf 101 Millionen Franken. Forbo hatte indes bereits im November einen Reingewinn in dieser Grössenordnung angekündigt.
Zur höheren Kostenbasis seien die gestiegenen Kosten für Rohmaterialpreise, Energie und Logistik hinzugekommen, was nur mit zeitlicher Verzögerung an die Kunden habe weitergegeben werden können, heisst es.
Hinzu kamen Einmalbelastungen in der Höhe von 20 Millionen Franken auf Stufe EBIT. Aufgrund der politischen und wirtschaftlichen Lage in Russland seien lokale Wertminderungen vor allem auf Goodwill und Sachanlagen vorgenommen worden. Darüber hinaus seien Kosten für die Strukturanpassungen sowie verschiedene Ereignisse im übrigen Betriebsaufwand und -ertrag angefallen, unter anderem auch die Bildung von Rückstellungen für verschiedene Rechtsfälle.
Positiv auf das Ergebnis ausgewirkt hätten sich dagegen die höheren Verkaufspreise und die im zweiten Halbjahr 2022 eingeleiteten Initiativen zur Ertragssteigerung. Trotz dieser Massnahmen erwartet Forbo "aufgrund der allgemeinen Wirtschaftslage ein anspruchsvolles erstes Halbjahr 2023 mit rückläufigen Volumen gegenüber dem ersten Semester 2022". Ausserdem dürften die Personal- und weitere Kosten inflationsbedingt höher liegen.
Erneuter CEO-Wechsel
Die überraschende Gewinnwarnung im November führte bekanntlich auch dazu, dass der Konzernchef, der erst seit Sommer 2021 im Amt war, den Hut nehmen musste. Michael Schumacher habe das Unternehmen wegen "unterschiedlicher Auffassungen" in Bezug auf die Ausrichtung des Unternehmens verlassen, hiess es damals.
(AWP)