Für einen Kredit von rund 200 Millionen Euro soll die französische Regierung einstehen, wie Lilium am Dienstag in seinem Aktionärsbrief mitteilte. Diese Summe hatte Lilium bisher nicht genannt. Von der deutschen Staatsbank KfW erhofft sich das Startup aus Oberpfaffenhofen bei München rund 100 Millionen Euro, wohl in Form einer Wandelanleihe, die mit Bürgschaften des Bundes und des Freistaats Bayern unterlegt ist.
Lilium braucht nach eigenen Angaben allein in diesem Jahr rund 400 Millionen Euro, um die Entwicklung des senkrecht startenden Flugtaxis voranzutreiben. Der erste bemannte Flug soll Ende dieses Jahres über die Bühne gehen, bis 2026 soll das Kleinflugzeug serienreif sein. Lilium hat dafür nach eigenen Angaben bereits 780 feste Bestellungen und Absichtserklärungen vorliegen. Ende des ersten Quartals hatte das seit 2021 an der US-Technologiebörse Nasdaq gelistete Unternehmen 102 Millionen Euro auf der hohen Kante, im Mai sammelte Lilium 114 Millionen Dollar (106 Millionen Euro) frisches Kapital bei seinen Investoren wie Earlybird und Tencent ein.
Im ersten Halbjahr 2024 werde Lilium zwischen 185 und 195 Millionen Euro ausgeben, in der zweiten Jahreshälfte werde es noch etwas mehr sein - vor allem, weil man von Zulieferern mehr Teile für den ersten Jet kaufen müsse, hiess es in dem Aktionärsbrief. Auch der Personalaufbau sei schneller gegangen als geplant.
Eine eingehende Unternehmensprüfung («due diligence») im Auftrag der Bundesregierung und des Freistaats Bayern werde sechs bis acht Wochen dauern. Sie ist die Voraussetzung für staatliche Bürgschaften. Die Gespräche mit der französischen Regierung seien weit fortgeschritten. Die Hilfen dort sind an 400 Millionen Euro Investitionen in den späteren Aufbau einer Produktion im Land geknüpft.
(Reuters)