VR-Präsident Josef Felder bezeichnet das Dienstleistungszentrum «Circle» in einem Interview mit der «NZZ» (Ausgabe vom 8.1.) als «Erfolgsmodell, auch wenn es in der Gassenzone noch Nachjustierungen beim Angebot brauche.» Der «Circle» habe dem Flughafen während der Pandemie geholfen, weil die Mieteinnahmen unabhängig vom Flugbetrieb geflossen seien, so Felder. «Der Circle ist zu 90 Prozent vermietet. Auch die Hotelzimmer, Restaurants und das Convention Center sind gut ausgelastet.»

Mit Blick auf die Abstimmung über die Pistenverlängerungen im März will Felder die Stimmbürger auf die Seite des Flughafens bringen. «Es muss uns gelingen, die Leute von unserem Anliegen zu überzeugen. Denn wir haben keinen Plan B». Die Pistenverlängerungen seien das Resultat einer aufwendigen Sicherheitsüberprüfung durch den Bund. Unter den gegebenen Rahmenbedingungen gebe es keine vergleichbaren Massnahmen im Flugbetrieb, die dieselben Verbesserungen punkto Sicherheit und Reduktion von Verspätungen mit sich brächten.

Felder verwahrte sich unter anderem gegen den Vorwurf, der Flughafen sei nicht glaubwürdig. «Dagegen wehre ich mich entschieden. Mit den Pistenverlängerungen kann ein Teil der Verspätungen verhindert werden», antwortete er auf die Frage, wieso er nicht versprechen könne, dass es auch mit den Pistenverlängerungen keine Abflüge nach 23.30 Uh mehr geben werde. Es könne auch Schneetage geben oder «sonstige besondere Situationen im europäischen Umfeld, die auf uns zurückfallen».

Auf die Frage, ob man den CO2-Ausstoss der Luftfahrt in der Schweiz einfach hinnehmen müsse, meinte er: «Nein, keinesfalls. Vor zwanzig Jahren hat man das Thema in der Luftfahrt ignoriert. Das hat sich völlig verändert. Wir engagieren uns bei Synhelion, einer Schweizer Firma, die an synthetischem, CO2-neutralem Treibstoff forscht. Am Boden wollen wir unsere Gebäude CO2-neutral kühlen. Da investieren wir einiges.»

Die ganze Industrie habe verstanden, dass es einen Wandel brauche - Flugzeughersteller, Triebwerkhersteller, Airlines. Die Luftfahrt werde sich tiefgreifend verändern. Aber es gehe nicht ohne Geld, ohne florierende Wirtschaft. «Und es braucht Zeit.»

(AWP)