Ferrari-Kunden können die Luxuskarossen des italienischen Sportwagenbauers in Kürze auch in Europa mit Kryptowährungen bezahlen. Bis Ende des Monats solle das schon in den USA laufende Zahlungssystem auch auf das europäische Händlernetzwerk ausgeweitet werden, teilte Ferrari am Mittwoch mit. Bis Ende des Jahres sollen international zudem weitere Länder folgen, in denen Kryptowährungen gesetzlich zugelassen sind.

«Der Eintritt in den europäischen Markt folgt auf den erfolgreichen Start dieses alternativen Zahlungssystems in den USA vor weniger als einem Jahr, um Händler dabei zu unterstützen, besser auf die sich entwickelnden Bedürfnisse ihrer Kunden einzugehen», erklärte Ferrari.

Obwohl sich die meisten grossen Unternehmen aufgrund der Volatilität von Bitcoin und anderen Token von Kryptowährungen fernhalten, begann Ferrari im Herbst vergangenen Jahres in den USA, Zahlungen in dieser Form anzunehmen. «Das wird uns helfen, mit Menschen in Kontakt zu treten, die nicht unbedingt unsere Kunden sind, sich aber einen Ferrari leisten könnten», hatte Marketingchef Enrico Galliera damals gesagt.

Zusammenarbeit mit Zahlungsabwickler

Für den Start seines Programms in den USA hatte sich Ferrari an einen der grössten Kryptowährungszahlungsabwickler, BitPay, gewandt und Transaktionen in Bitcoin, Ether und USDC, einem der grössten sogenannten Stablecoins, ermöglicht.

Im Rahmen des Programms wandelt BitPay Kryptowährungszahlungen im Namen der Ferrari-Händler in traditionelle Währungen um, um sie vor Preisschwankungen zu schützen. Für die Kunden fallen keine Gebühren oder Zuschläge an. Ob Ferrari in Europa und anderen Regionen andere Zahlungsabwickler nutzen wird, gab das Unternehmen nicht bekannt.

In Europa werden Bitcoin nach wie vor sehr kritisch gesehen. Aus Sicht der Europäischen Zentralbank (EZB) stellt Bitcoin keine Währung dar, sondern ist lediglich ein Spekulationsvehikel, dessen Wert von massiven Schwankungen beeinflusst wird. Zudem kritisieren die Währungshüter, dass Bitcoin immer wieder für kriminelle Aktivitäten wie Geldwäsche genutzt werden.

(Reuters)