Die Fed sei diesem höchsten Punkt nun wahrscheinlich näher gekommen und könne weiterhin kleinere Schritte in Höhe von einem Viertel Prozentpunkt machen, sagte der Chef des Fed-Bezirks New York, John Williams, am Mittwoch. Auch Fed-Direktorin Lisa Cook ist für Trippelschritte, zumal die Notenbank gewisse Fortschritte beim Zurückweichen der Inflation sehe.
Die Fed werde Kurs halten, bis die Inflation eingedämmt sei, betonte Cook in Washington. Sie sei mit den Zinserhöhungen noch nicht am Ende.
Williams verortet den Gipfelpunkt beim Leitzins bei einem Niveau von 5 bis 5,25 Prozent: "Wir haben noch Arbeit vor uns", fügte er auf einer Veranstaltung des "Wall Street Journal" hinzu. Ähnlich hatte sich am Vorabend Fed-Chef Jerome Powell geäussert, der das geldpolitische Niveau für noch nicht restriktiv genug hält.
Dies bedeutet, dass die Zinsen die Wirtschaft noch nicht ausreichend bremsen. Die Fed-Führungsriege hatte in ihrem Ausblick vor dem Jahreswechsel für Ende 2023 im Mittel ein Leitzinsniveau von 5,1 Prozent veranschlagt, das Ende 2024 bei nur noch 4,1 Prozent liegen dürfte. Williams sagte dazu, die Aussicht auf niedrigere Zinsen im kommenden Jahr hänge hauptsächlich damit zusammen, dass sich die Geldpolitik an ein schwächeres Inflationsumfeld anpassen würde.
Die Notenbank will den starken Preisauftrieb im Land bremsen und mit höheren Zinsen zudem den heiß gelaufenen Arbeitsmarkt abkühlen. Im März wird ein aktualisierter Zinsausblick vorgelegt. Die Fed schaltete angesichts der abflauenden Inflation jüngst einen weiteren Gang herunter und erhöhte den Leitzins lediglich um einen Viertel Prozentpunkt auf die Spanne von 4,50 bis 4,75 Prozent. Damit kehrt nach einer Serie eher grosser Zinsschritte wieder etwas Normalität in der Geldpolitik ein.
(Reuters)