Die Wirtschaft in den USA hat sich der Notenbank Federal Reserve (Fed) zufolge in den vergangenen Wochen etwas stärker gezeigt. Die wirtschaftliche Aktivität habe sich von Ende Februar bis Anfang April leicht ausgeweitet, teilte die Fed in ihrem am Mittwochabend (MESZ) vorgelegten Konjunkturbericht «Beige Book» mit.
Zwar werden die Preisanstiege darin von Unternehmen insgesamt als moderat eingestuft. Sechs der zwölf Bezirke meldeten jedoch moderate Energiepreis-Erhöhungen. In einigen Bezirken sahen vor allem Hersteller kurzfristig Aufwärtsrisiken bei Einkaufs- und Verkaufspreisen. «Insgesamt rechneten die Kontakte damit, dass sich die Inflation auf einem langsamen Niveau einpendeln wird.» Die Erhebung lief bis zum 8. April und basiert auf Wirtschaftskontakten aus den Regionen.
Auch Produktion legt zu
Die US-Wirtschaft erweist sich insgesamt trotz anhaltend hoher Zinsen als überaus robust. Nach dem Einzelhandelsumsatz legte im März auch die Produktion weiter deutlich zu. Die konjunkturelle Stärke geht allerdings mit einer hartnäckig hohen Inflation einher: Zuletzt stiegen die Verbraucherpreise überraschend kräftig um 3,5 Prozent zum Vorjahresmonat.
Angesichts der zähen Inflation schiebt die Fed die von den Finanzmärkten herbeigesehnte Zinssenkung auf die lange Bank. Notenbankchef Jerome Powell signalisierte, dass die straffe geldpolitische Linie wohl noch länger durchgehalten werden müsse, um die Inflationswelle zu brechen. Die Fed, die am 1. Mai wieder über den Leitzins entscheidet, hält diesen aktuell in der Spanne von 5,25 Prozent bis 5,50 Prozent. An den Märkten wird inzwischen darüber spekuliert, dass eine erste Senkung erst im September kommen könnte.
(Reuters)