Die ING Bank schreibt in einer Kundennotiz, dass "die Fed ihre Geldpolitik heute beibehalten und signalisieren wird, dass eine weitere Straffung möglich ist." Die Fed dürfte dabei künftige Zinserhöhungen nicht ausschliessen, was den Dollar letztendlich noch etwas länger auf einem starken Niveau halten wird. "Wir gehen davon aus, dass Euro zum Dollar die Woche näher bei 1,0700 als bei 1,0800 beenden wird, wenn auch die EZB-Sitzung berücksichtigt wird."
Gegenüber dem Schweizer Franken dürfte der Dollar allerdings weiter zur Schwäche neigen, obwohl der Greenback gegenüber dem Franken in den letzten drei Wochen etwas Boden gutmachen konnte. Die Dollar-Schwäche gegenüber dem Franken ist denn auch mehr der Stärke des Frankens geschuldet. Einerseits gilt der Schweizer Franken weiterhin als sicherer Hafen in politisch unsicheren Zeiten. Andererseits spricht der Unterschied zwischen der hiesigen und amerikanischen Teuerung für den Franken. Und während die Fed wohl noch maximal eine Zinserhöhung vor sich hat, mehren sich die Stimmen in der Schweiz, dass die Schweizerische Nationalbank noch 2 Zinsschritte um je 0,25 Prozent vornehmen könnte.
Mehr als 90 Prozent der 86 von Reuters befragten Experten erwarten, dass die Währungshüter um Fed-Chef Jerome Powell das Zinsniveau der aktuellen Spanne von 5,00 bis 5,25 Prozent am 14. Juni nicht antasten werden. Nur acht der befragten Experten haben in der letzten Woche veröffentlichten Befragung eine Anhebung um einen viertel Prozentpunkt auf dem Zettel. Doch die Ära der Zinserhöhungen wird aus Sicht vieler Ökonomen auch bei einer Pause im Juni noch nicht enden: 24 Experten tippen auf eine Anhebung im Juli.
Die Fed hat die Zinsen seit Anfang 2022 bereits zehn Mal in Folge erhöht, um dem Preisauftrieb Paroli zu bieten und den heiss gelaufenen Arbeitsmarkt abzukühlen. Die Währungshüter fassen nun eine Zinspause ins Auge, um Zeit zu gewinnen bei der Sichtung der eingehenden Wirtschaftsdaten. Powell habe seine Präferenz bereits kundgetan, im Juni in der Warteschleife zu bleiben, sagte Philip Marey von der Rabobank. "Er wird dabei bleiben, da sie dadurch einen zusätzlichen Monat an Daten zur Einsicht haben, obwohl ich ernsthaft bezweifle, dass sie dadurch neue Erkenntnisse gewinnen werden", fügte der Stratege hinzu.
(cash/Reuters)
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"Im Anschluss an die Fed-Sitzung im Dezember hatte Powell gesagt, dass der Bilanzabbau der Zentralbank auf „Autopilot“ laufe. Er kehrte diesen Eindruck um und versicherte den Anlegern am Freitag, dass die Fed bei allen politischen Instrumenten, einschließlich der Bilanz, flexibel sein werde."
Fed chief Powell gave the markets the message they wanted
PUBLISHED FRI, JAN 4 201911:41 AM ESTUPDATED FRI, JAN 4 20192:15 PM EST