«Ich werde bei meinen Überlegungen zu künftigen Änderungen des geldpolitischen Kurses vorsichtig bleiben», sagte Bowman am Freitag auf einer Bankenkonferenz in Maui (Hawaii). «Eine zu frühe Senkung unseres Leitzinses könnte dazu führen, dass wir in Zukunft weitere Leitzinserhöhungen vornehmen müssen, um die Inflation längerfristig auf zwei Prozent zurückzuführen.» Wenn die Inflation weiterhin nachhaltig in Richtung des Zwei-Prozent-Ziels der Fed sinke, «wird es schliesslich angemessen sein, unseren Leitzins schrittweise zu senken, um zu verhindern, dass die Geldpolitik zu restriktiv wird,» fügte die US-Währungshüterin hinzu.

Der US-Arbeitsmarkt boomte zuletzt weit stärker als erwartet und dämpfte damit Spekulationen auf eine baldige Zinswende. Im Januar kamen 353'000 neue Jobs ausserhalb der Landwirtschaft hinzu. Von Reuters befragte Volkswirte hatten lediglich mit 180'000 gerechnet, nach einem bereits beachtlichen Stellenplus von 333'000 im Dezember. Die getrennt ermittelte Arbeitslosenquote verharrte im Januar auf dem Vormonatswert von 3,7 Prozent. Auch hier wurde Experten auf dem falschen Fuss erwischt, da sie einen Anstieg auf 3,8 Prozent erwartet hatten. Fed-Chef Jerome Powell hatte bereits nach der jüngsten Zinssitzung am Mittwoch die am Markt herrschende Zinssenkungseuphorie gedämpft und eine geldpolitischen Lockerung im März als eher unwahrscheinlich bezeichnet. 

(Reuters)