Es sei "sehr stark und in sehr gutem Zustand", sagte der Präsident des Notenbank-Bezirks St. Louis am Freitag. Belastet von Kursverlusten bei Banken waren die Indizes an der Wall Street um rund ein Prozent eingeknickt. Anleger weltweit flüchteten in die als sicherer Hafen geltenden Staatsanleihen, die Anti-Krisen-Währung Dollar und Gold.
Ein heftiger Ausverkauf im Bankensektor mit der Deutschen Bank im Auge des Sturms riss zugleich die europäischen Aktienmärkte nach unten. Das Damoklesschwert steigender Zinsen schwebe weiter über den Banken und der Börse, sagte Stratege Jürgen Molnar von RoboMarkets. Investoren sehen die Rentabilitätsaussichten der Banken aufgrund steigender Finanzierungskosten gefährdet. Der Kollaps des US-Startup-Finanzierers Silicon Valley Bank (SVB) vor rund zwei Wochen hatte ein weltweites Bankenbeben ausgelöst, in dem die Schweizer Großbank Credit Suisse ins Wanken geraten und vom Rivalen UBS aufgefangen wurde.
US-Währungshüter Bullard sagte, der Zusammenbruch der Silicon Valley Bank sei ein "sehr ungewöhnlicher Fall". Es würden sich nur schwerlich andere Banken finden, die eine ähnliche Situation wie die SVB hätten. In den USA gebe es "Werkzeuge", die Inflation niedrig und das Finanzsystem stabil zu halten: "Wir setzen diese effektiv ein und ich denke, wir werden erfolgreich sein", fügte Bullard hinzu. Die US-Notenbank Fed hatte trotz der Turbulenzen im Finanzsektor die Zinszügel zuletzt weiter angezogen. Sie erhöhte den Schlüsselsatz um einen Viertel Prozentpunkt auf die Spanne von 4,75 bis 5,0 Prozent. Die Währungshüter signalisierten zugleich, dass nicht mehr viel Luft nach oben bleibt.
Auch Finanzministerin Janet Yellen hat sich beruhigend zur Bankensituation geäussert. Die Aufsicht und das Finanzministerium seien bereit, umfassende Einlagensicherungen für andere Banken zu übernehmen, wie sie es bei der gescheiterten SVB und der Signature Bank getan hätten. "Dies sind Instrumente, die wir bei einem Institut jeder Größe wieder einsetzen könnten, wenn wir zu dem Schluss kommen, dass sein Ausfall ein Ansteckungsrisiko darstellen würde", sagte sie bei einer Anhörung im Kongress. Sie gab aber weiterhin keine von Bankern und der Wall Street erhoffte Pauschalgarantie für Kontoguthaben in US-Banken über der derzeitigen Grenze von 250.000 US-Dollar.
(Reuters)
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Plunge Protection Team
US-amerikanische Organisation
Die Arbeitsgruppe des Präsidenten zu den Finanzmärkten (President's Working Group on Financial Markets, umgangssprachlich das Plunge Protection Team, etwa Gruppe zum Schutz vor Börsenstürzen, kurz PPT) wurde durch Executive Order 12631 eingerichtet und diese am 18. März 1988 vom Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika, Ronald Reagan, unterzeichnet.
Die Arbeitsgruppe wurde als Reaktion auf die Ereignisse an den Finanzmärkten um den Schwarzen Montag, den 19. Oktober 1987, gegründet. Sie sollte Lösungsempfehlungen für derartige Krisen an den Finanzmärkten erarbeiten. Diese Lösungen sollten die Integrität, Effizienz, Ordnung und Wettbewerbsfähigkeit der Amerikanischen Finanzmärkte verbessern und das Vertrauen der Investoren erhalten.
Die durch die Executive Order 12631 geschaffene Arbeitsgruppe besteht aus:
Dem Amerikanischen Finanzminister, der der Gruppe vorsitzt,
Dem Vorsitzenden des Aufsichtsrates der FED,
Dem Vorsitzenden der Amerikanischen Börsenaufsichtsbehörde SEC, sowie
Dem Vorsitzenden einer weiteren Finanzmarktaufsichtsbehörde, der CFTC