Die Aktie von Swiss Life gilt als einer der Überflieger der letzten Jahre. Wer im Frühsommer 2012 einstieg, konnte seinen Einsatz bis vor wenigen Tagen nahezu versiebenfachen. Seither ist die Aktie des Lebensversicherungskonzerns aus Zürich allerdings kaum wiederzuerkennen. Alleine seit Mittwoch vergangener Woche errechnet sich ein Minus von 15 Prozent.
Dass Morgan Stanley nur wenige Tage vor der Jahresergebnisveröffentlichung eine Verkaufsempfehlung für die Aktie aussprach, sorgte für viel Nervosität. Und das, obwohl die US-Investmentbank den anstehenden Zahlenkranz nicht einmal erwähnte.
Aktie erneut unter Verkaufsdruck
Rückblickend erweist sich die Nervosität als völlig unbegründet. Swiss Life enttäuscht nicht und wartet mit einem ziemlich überzeugenden Jahresergebnis auf. Nicht nur beim Vorsteuergewinn, auch beim den Aktionären zurechenbaren Reingewinn übertrifft der Lebensversicherungskonzern selbst die höchsten Analystenschätzungen. Gut kommen auch die grosszügige Jahresdividende sowie das Aktienrückkaufprogramm an.
Allerdings machen die negativen US-Vorgaben von Donnerstagnacht den Swiss-Life-Aktionären einen gehörigen Strich durch die Rechnung. zur Stunde verliert die Aktie noch 3 Prozent auf 432 Franken.
Die UBS bezeichnet den vorliegenden Zahlenkranz als stark. Gefallen findet die Grossbank sowohl an den hohen Kommissionserträgen als auch an den kostenseitigen Fortschritten. Die Ankündigung eines weiteren Aktienrückkaufprogramms bezeichnet sie hingegen als gelungene Überraschung. Dennoch stuft die UBS die Aktie nur mit "Neutral" und einem 12-Monats-Kursziel von 485 Franken ein.
Steht dem Unternehmen ein schwieriges 2020 bevor?
Der Zürcher Kantonalbank zufolge weist Swiss Life ein vorteilhaftes und von weiteren operativen Fortschritten geprägtes Jahresergebnis aus. Sie hebt insbesondere das überzeugende Anlageergebnis sowie die gute Eigenmittelsituation hervor und fühlt sich davon in ihrem "Übergewichten" lautenden Anlageurteil bestärkt.
Für die Bank Vontobel bewegt sich das Jahresergebnis im Rahmen der Erwartungen. In der deutlichen Dividendenerhöhung und im Aktienrückkaufprogramm sieht die Zürcher Bank hingegen eine positive Überraschung. Sie stuft die Aktie wie bis anhin mit "Hold" und einem Kursziel von 521 Franken ein.
Auch für Morgan Stanley ist die grosszügige Kapitalrückführung der eigentliche Lichtblick des Tages. Wie die US-Investmentbank schreibt, blickt Swiss Life auf wachstumsreiche Jahre, geprägt von stark steigenden Dividenden zurück. Allerdings wähnt sie den Lebensversicherungskonzern vor einem deutlich schwierigeren Jahr. Dementsprechend gemächlicher dürften auch die Dividendenerhöhungen ausfallen - Morgan Stanley zufolge jährlich um rund 10 Prozent. Andere Banken gehen hingegen von 12 Prozent oder mehr aus.